Der Aspangbahnhof war der Ausgangsbahnhof der Aspangbahn in Wien und befand sich im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße auf den Aspanggründen an der Aspangstraße.
Geschichte: Im Zuge der Einstellung der
Schifffahrt auf dem Wiener Neustädter Kanal im Jahr 1879
wurde das Wiener Hafenbecken aufgeschüttet und an dessen
Stelle von 1880 bis 1881 der Kopfbahnhof der gerade in Bau
befindlichen Aspangbahn im historisierenden Renaissancestil
errichtet.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Großdeutsche Reich im
Jahr 1938 war der Bahnhof bis 1942 Ausgangspunkt für die
Deportierungen der jüdischen Bürger Wiens.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden zwischen Oktober 1939
und Oktober 1942 insgesamt etwa 50.000 jüdische Wiener durch
die Gestapo-Hauptleitstelle im Hotel Metropol
zusammengetrieben und vom Aspangbahnhof aus in 47
Zugtransporten zunächst in „Ghettos“ genannte Sammellager,
später direkt in Konzentrations- und Vernichtungslager der
Nationalsozialisten abtransportiert. Bekannt gewordene
Zielpunkte dieser Züge waren Nisko, Opole, Kielce,
Modliborzyce, Lagow, Litzmannstadt (Łódź), Kaunas, Minsk,
Riga, Izbica, Włodawa, Vernichtungslager Sobibor,
Theresienstadt und das Vernichtungslager Auschwitz. Ab 1943
erfolgte die Abfertigung der Deportationszüge vom
Nordbahnhof aus. Ein am 8. Mai 1995 enthüllter Gedenkstein
am „Platz der Opfer der Deportationen“ an der Einmündung der
Blamauergasse in die Aspangstraße erinnert an diese
Transporte.
"IN DEN JAHREN 1939-1942
WURDEN VOM EHEMALIGEN ASPANGBAHNHOF
ZEHNTAUSENDE ÖSTERREICHISCHE JUDEN
IN VERNICHTUNGSLAGER TRANSPORTIERT
UND KEHRTEN NICHT MEHR ZURÜCK
NIEMALS VERGESSEN"
Ein Mahnmal für die deportierten jüdischen Österreicher
ist in Planung.
Während der Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg diente
der Bahnhof den britischen Besatzungstruppen als Kopfbahnhof
und wurde auch nach deren Abzug 1955 bis zur seiner
Stilllegung 1971 in Betrieb gehalten.
Nachdem bereits vor der Schließung einige Jahrzehnte lang
keine nennenswerten Erneuerungen und Renovierungen am
Bahnhofsgebäude vorgenommen worden waren, verfiel dieses
zunehmend und wurde 1977 abgetragen. Seither ist dieser
Platz unbebaut geblieben. Mittlerweile wurden die
Aspanggründe
allerdings zum Stadtentwicklungsgebiet erklärt und sollen
unter dem Projektnamen Eurogate in den nächsten Jahren mit
Wohnungen, Büros und sozialer wie technischer Infrastruktur
bebaut werden. Unter anderem wird geplant, das größte
Passivhaus Europas mit 740 Wohnungen dort anzusiedeln.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: gemeinfrei und www.nikles.net.
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