Der Botanische Garten der Universität Wien (Hortus
Botanicus Vindobonensis) ist ein 1754 gegründeter
Botanischer Garten im 3. Wiener Gemeindebezirk
Landstraße.
Der Botanische Garten ist eine Einrichtung der Fakultät für
Lebenswissenschaften der Universität Wien. Er ist rund 8 ha
groß und beherbergt etwa 9.500 Arten. Zu den Aufgaben des
Botanischen Gartens zählen unter anderem die universitäre
Forschung und Lehre, die Erhaltung bedrohter Pflanzenarten
und der Samen- und Pflanzenaustausch mit anderen
Institutionen. Ein großer Teil des an den Belvederegarten
angrenzenden Gartens ist öffentlich zugänglich und dient als
Naherholungsgebiet.
Geschichte: Der Botanische Garten wurde 1754 als
ein „Hortus Medicus“ (Medizinalpflanzengarten) auf 1 ha
Fläche gegründet. Hierzu ließ Maria Theresia – auf Anregung
ihres Leibarztes Gerard van Swieten – am Rennweg ein 2 ha
großes Grundstück ankaufen. Den Auftrag zur Planung und
Gestaltung erhielt Robert Laugier (1722–1793), der sich seit
1749 in Wien befand. Nach dem erfolgten Erwerb des
Grundstückes wurde Laugier erster Gartendirektor (diese
Position hielt er von 1754 bis zu seinem Rücktritt 1768
inne) sowie erster Inhaber der Lehrstühle für Botanik und
Chemie, die neu geschaffen wurden.
In der Folge entwickelte er sich zu einem wissenschaftlich
orientierten Botanischen Garten, die Pflanzen wurden nach
dem Linnéschen System angeordnet. Nachfolger Laugiers als
Direktor wurde Nikolaus Joseph von Jacquin (Direktor
1768–1796). Damals beherbergte der Garten etwa 8.000 Arten,
das Areal wurde auf rund 7,8 ha vergrößert. Jacquins Sohn
Joseph Franz von Jacquin wurde sein Nachfolger als Direktor
(1796–1839).
Ab 1841 wurde das Freiland in Anlehnung an den englischen
Gartenstil nach dem System von Stephan Ladislaus Endlicher,
der von 1839 bis 1849 Direktor war, neu gestaltet. Es wurde
eine offizielle Abteilung mit 196 Beeten angelegt. 1844
wurde das Botanische Museum gebaut. Obergärtner Josef
Diefenbach setzte die Neugestaltung des Gartens im Sinne
Endlichers fort. Direktor von 1849 bis 1879 war Eduard Fenzl.
Zu dieser Zeit wurde das für europäische Botanische Gärten
neue Konzept der pflanzengeographischen Gruppen entwickelt.
Von 1883 bis 1890 wurde die Jacquingasse angelegt, dadurch
wurde die Gartenfläche auf etwa 6 ha verringert. 1890–1893
wurde unter Direktor Anton Kerner von Marilaun (1878–1898)
die Gewächshausanlage mit Tropenhaus erbaut. 1904/05
erfolgte der Neubau des Botanischen Institutes und Anlage
der biologischen Gruppen.
1930 wurde der Botanische Garten um den so genannten
Host'schen Garten am südlichen Ende erweitert (früher
Privatgarten der Habsburger); dadurch erreichte der Garten
seine heutige Größe von rund 8 ha. Der angrenzende
Alpengarten verblieb beim Belvederegarten. Direktor von
1899–1931 war Richard von Wettstein. Zu Beginn der 40er
Jahre wurde unter Direktor Fritz Knoll (1931–1945) das
Alpinum auf seiner aktuellen Fläche neu angelegt.
Durch Bombenschäden während des Zweiten Weltkrieges (über 40
Treffer) wurde der Abriss des Botanischen Museums und die
Fällung von über 200 Bäumen notwendig. Bis in die 1970er
Jahre erfolgte unter Direktor Lothar Geitler (1945–1969) die
Beseitigung der Kriegsschäden und der Wiederaufbau der
Sammlungen.
1970 wurde der Host'sche Garten für Besucher geöffnet. 1975
begann die Generalsanierung des Institutsgebäudes (bis 1992)
und der Gewächshäuser, Direktor 1970–1995 war Friedrich
Ehrendorfer. In den 80er Jahren wurden das Experimentalhaus
gebaut und neue Experimentalflächen angelegt. 1991 wurde der
Verein der Freunde des Botanischen Gartens gegründet.
Ab 1995 wurde die Sanierung der Gewächshäuser fortgesetzt
und das Tropenhaus für die Bevölkerung geöffnet. Die
Kanarengruppe wurde errichtet und die Gruppe der Flora
Ostösterreichs ausgebaut. Auf Michael Hesse (1995–1997)
folgte Tod Stuessy (1995–2005) als Direktor; seit Januar
2006 ist Michael Kiehn Direktor des Botanischen Gartens.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei und Feldkurat Katz, gemeinfrei.
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Günter Nikles
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