Der Karl-Borromäus-Brunnen ist ein denkmalgeschützter Brunnen auf dem Karl-Borromäus-Platz im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße. Er gilt als eines der wenigen Beispiele für Freiplastiken aus der Zeit des Jugendstils.
Geschichte: Gestiftet wurde der Brunnen vom Bezirk
Landstraße – ebenso wie der Siebenbrunnen in Margareten –
aus Anlass des 60. Geburtstags von Bürgermeister Karl Lueger.
Namensgeber für den Brunnen war der 1610 heilig gesprochene
Graf Karl Borromäus, Kardinal und Erzbischof von Mailand und
Namenspatron von Karl Lueger.
Im März 1904 wurde Josef Anton Engelhart durch den Gemeinderat
Josef Sturm mit dem Entwurf eines Brunnens auf dem damaligen
Gemeindeplatz beauftragt. Nach der Gründung des
Brunnenkomitees im September des gleichen Jahres fand am 24.
Oktober 1904, dem Geburtstag Luegers, die Grundsteinlegung
statt, enthüllt wurde der aus Marmor und Bronze gefertigte
Brunnen am 25. Mai 1909.
Da Josef Anton Engelhart Probleme mit der formalen Gestaltung des
Brunnens auf dem dafür bestimmten, lediglich 14 x 22 Meter
großen Platz, hatte, bat er den Architekten Jože Plečnik um
Hilfe. In weiterer Folge waren auch Eduard Hauser (Steinmetzarbeiten)
und A. Frömmel (Gussarbeiten) beteiligt.
Aus heutiger Sicht eher kurios wirkt eine gegen die
Gestaltung des Karl-Borromäus-Brunnens gerichtete Aktion
eines Pfarrers namens Hoppe. Wenige Wochen nach der
feierlichen Einweihung des Brunnens durch den Landstraßer
Pfarrer forderte Pfarrer Hoppe, dass die nackten Putten
entweder bekleidet oder entfernt würden. Um dies
durchzusetzen, sammelte er auf Veranstaltungen entsprechende
Unterschriften. Den Pfarrer, der die Segnung des Brunnens
durchgeführt hatte, zeigte er beim Erzbischof an.
Gestaltung: In einem niedrigen runden Becken findet sich ein dreipassförmiger Sockel, auf dem dreimal fünf Putten drei Wasserbecken, die durch drei Figurengruppen („Über die Liebe“, „Empor die Herzen“ und „Sankt Karl Borromäus“) verbunden sind, tragen. Die von den Putten getragenen Wasserbecken sind mit Reliefs aus Rankenwerk, Molchen und Fischen, die auch als Wasserspeier dienen, verziert. Darüber ragt ein dreieckiger Obelisk aus Marmor empor, der gleichzeitig den Hintergrund für die Figurengruppen bildet. Aus gestalterischen Gründen wurde der Brunnen auf dem kleinen Vorplatz des Bezirksamtes des 3. Bezirks etwas unter das Straßenniveau abgesenkt. Der Grund für die Absenkung liegt in den verschiedenen Maßstäben begründet, in denen die Putten und die Figurengruppen gefertigt wurden, weshalb der Brunnen zwei verschiedene Horizonte benötigt.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Thomas Ledl unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und CC BY-SA 3.0 at.
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Günter Nikles
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