Die Bundeshauptstadt
Im Jahre 1873 erbaute der Architekt Wilhelm Fraenkel für
Gustav Schlesinger an der Reisnerstraße ein Palais. Der im
schlesischen Oberglogau geborene Fraenkel war in Wien ein
angesehener Architekt und erbaute mehrere herrschaftliche
Bauten hauptsächlich im 1. Bezirk. Er plante und baute
mitunter das Hotel Sacher. Im Jahre 1913 kam das Palais in
den Besitz des Industriellen Baron von Ferstel und seiner
Familie. Heute ist in dem Gebäude eine Abteilung der
finnischen Botschaft untergebracht.
Die Beletage ist deutlich hervorgehoben durch schweren
Fensterschmuck (Pilaster, Balustraden und Rundbögen). Das
darüber liegende Geschoss ist ebenfalls reich verziert, aber
dennoch deutlich weniger als die Beletage. An den beiden
äußeren Fensterachsen sind auf beiden Geschossen Balkone
angebracht mit Balustraden, von denen die oberen beiden mit
je zwei großen weiblichen Steinfiguren versehen sind. Unter
dem Dachsims zieht sich reiches Ornament über die ganze
Länge hinweg. Das unschöne Dachgeschoss, welches später
hinzugefügt wurde, fällt durch die farbliche Anpassung
glücklicherweise nicht weiter auf. Beeindruckend ist der
große Salon in der Beletage, welcher mit Stuckornamenten
ganz im Stil von Louis XV. ausgeschmückt ist.
Quelle: Text: unbekannt, Bilder: Erich Schmid unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
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Günter Nikles
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