Das Palais Weisweiler (richtig: Weisweiller) im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße an der Salesianergasse 3 zählte zu den letzten Bauten vom Typus des großbürgerlichen Stadtpalais (nach französischem Vorbild). Es wurde 1973 abgerissen.
Geschichte: Marie Freiin von Schnapper vererbte
1892 ihr Schloss Wimsbach in Bad Wimsbach-Neydharting
(Oberösterreich) an eine Weisweiller; es steht bis heute im
Besitz der Familie. Zu Beginn der 1920er Jahre kam die
Industriellenfamilie, die sich Weisweiller schrieb und mit
einer jüdischen Familie gleichen Namens in Frankreich
verwandt war, in den Besitz des 1891 von Ferdinand Fellner
und Hermann Helmer, den bekannten Wiener Theaterarchitekten,
für die Familie von Schnapper errichteten kleinen Palais in
der Salesianergasse 3a. 1924 kaufte Familie Weisweiller auch
das Nachbargrundstück und ließ unter Verwendung des
Altbestands auf dem Gesamtareal von Architekt Theodor Mayer
ein herrschaftliches Gebäude errichten, das stilistisch an
französischen Vorbildern, am Typus Hôtel particulier,
orientiert war.
Unter den vornehmen Häusern im Wien der Zwischenkriegszeit
stach das Palais Weisweiller durch seine besonders reiche
Ausstattung (Marmorverkleidungen, Schmiedeeisen etc.)
hervor. Unter dem höher gelegenen Garten befand sich eine
Garage für mehrere Automobile.
Familie Weisweiller wurde unter der NS-Herrschaft 1938
enteignet und emigrierte nach England. Im Palais wurden
Dienststellen der Städtischen Straßenbahnen untergebracht.
Ob bzw. wann das Gebäude nach 1945 an Familie Weisweiller
restituiert wurde, ist nicht erforscht (Schloss Wimsbach
wurde an Moritz Weisweiller restituiert). Nach dem Krieg
befanden sich im Palais Weisweiller Büros der
verstaatlichten Österreichisch-Alpinen Montangesellschaft.
Der Makler Franz Machek bemühte sich als letzter Eigentümer
nach deren Auszug aus dem Palais einige Jahre lang
vergeblich, für das leerstehende Gebäude nutzbringende
Verwendung zu finden. Anfang der 1970er Jahre beantragte er
die Abbruchgenehmigung. 1973 wurde der Abriss durchgeführt
und der Bau das Nachfolgegebäudes begonnen, – kurz bevor das
Gebiet zwischen Rennweg und Heumarkt (also auch die
Salesianergasse) 1974 zur Schutzzone erklärt wurde.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Maclemo unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und Papergirl unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.
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