Die Bundeshauptstadt
Das Palais Erzherzog Rainer (auch: Palais Rainer) war ein
1711/12 erbautes und 1957 abgerissenens Gebäude in Wien. Es
befand sich in der Wiedner Hauptstraße 63 im 4. Wiener
Gemeindebezirk Wieden.
Geschichte: Das ursprünglich „Palais Engelskirchner“
genannte Palais wurde 1711/12 als Landsitz für den reichen
Händler Leopold von Engelskirchner errichtet und lag
innerhalb einer großen Parkanlage. Die skulpturale
Ausgestaltung erfolgte durch den italienischen Bildhauer
Lorenzo Mattielli. Im Jahre 1832, als sich das Palais im
Besitz von Johann Heinrich Freiherr von Geymüller befand,
war es das erste mit Gas beleuchtete private Haus Wiens.
Nach vielfachen Eigentümerwechseln erwarb Erzherzog Rainer
1854 die Liegenschaft und wohnte dort bis zu seinem Tod im
Jahre 1913. Er war auch der Namensgeber für das Palais.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude beschädigt und nach
1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht genutzt. Unter
Denkmalschutz stand nur das zum Areal gehörige Gebäude der
Winterreitschule an der Wiedner Hauptststraße, dem Palais
selbst war wegen der Umbauten im 19. Jahrhundert keine
Denkmalwürdigkeit zuerkannt worden. Dem damals
einflussreichen Gummikonzern Semperit gelang es aber, sich
über die Bedenken des Bundesdenkmalamtes auch bezüglich der
Winterreitschule im Rekursweg ans Ministerium hinweg zu
setzen und das gesamte Grundstück mit einer vom Architekten
Georg Lippert (einem damals bekannten „Palaisverwerter“)
geplanten Hochhauszentrale zu verbauen. Nach dem Niedergang
des Konzerns wurde der Gebäudekomplex Sitz der
österreichischen Bundeswirtschaftskammer, heute
Wirtschaftskammer Österreich genannt.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: gemeinfrei.
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