Das Palais (Albert) Rothschild war ein von 1879 bis 1884
erbautes und 1954 abgerissenes Gebäude in Wien. Es befand
sich in der Prinz-Eugen-Straße 20-22 im 4. Wiener
Gemeindebezirk Wieden.
Geschichte: Das Palais wurde von 1879 bis 1884 nach
Plänen des französischen Architekten Gabriel-Hippolyte
Destailleur errichtet und diente Albert Salomon Anselm
Freiherr v. Rothschild (1844-1911), dem führenden
Repräsentanten des Wiener Zweiges der berühmten jüdischen
Bankiersfamilie Rothschild, als Stadtpalais. Der im Stil der
französischen Neorenaissance gehaltene Bau zeichnete sich
durch ein besonders eindrucksvolles Stiegenhaus aus, an den
Wänden befanden sich wertvolle Gobelins, im Ballsaal und den
Salons gab es Deckengemälde von Jean de Witt und Giovanni
Battista Tiepolo, die Einrichtung war im Louis XVI-Stil
gehalten.
Das Palais wurde nach dem „Anschluss“ Österreichs an das
Deutsche Reich im März 1938 vom NS-Regime beschlagnahmt und
beherbergte zeitweilig die „Zentralstelle für jüdische
Auswanderung“ unter Adolf Eichmann sowie später andere
NS-Dienststellen. Das Palais überstand den Zweiten Weltkrieg
ohne wesentliche Bombenschäden. 1947 entschied sich sein
damaliger Besitzer Louis de Rothschild, das ihm restituierte
Gebäude mit der Auflage eines Pensionsfonds für seine
ehemaligen Angestellten der Republik Österreich zu
überlassen. Der Bund hatte jedoch für das wertvolle Objekt
der Ringstraßenepoche keine Verwendung und begann 1954 mit
den Demolierungsarbeiten. Heute steht an dieser Stelle ein
von 1957 bis 1960 nach Entwürfen des Architekten Franz Mörth
errichtetes Bürogebäude der Arbeiterkammer Wien.
Die reiche Sammlung wurde 1999 der Familie und den Erben
restituiert. Familie Rothschild und vor allem die Erbin
Bettina Looram-Rothschild als Nichte von Baron Louis de
Rothschild und Tochter von Baron Alphonse und Baronin
Clarice de Rotschild erhielt 250 Kunstobjekte oder 239
Katalognummern zurück. Am 8. Juli 1999 wurden sie bei
Christie's versteigert, insgesamt 224 Objekte für eine
Rekordsumme von 57,7 Millionen Pfund an.
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