Das KosmosTheater in Wien ist ein Theater mit Ausrichtung auf die Genderthematik.
Geschichte: 1998, ein Jahr nach
dem ersten österreichischen Frauenvolksbegehren, gründeten
Künstlerinnen den Verein LINK.* Verein für weiblichen
Spielraum.
Nach einem Konzept von Barbara Klein forderte LINK.* ein
Zentrum für Kunst und Politik, das ausdrücklich
Künstlerinnen gewidmet ist, ihren Arbeiten, Lebensentwürfen,
Utopien und Visionen Raum gibt und diese stärker in der
Öffentlichkeit verankert. Das Motto „Frauen brauchen Raum“
brachte das Anliegen öffentlichkeitswirksam auf den Punkt.
Die Idee fand breite Unterstützung in allen
Gesellschaftsschichten. Ein vier Jahre währender Kampf
hunderter Aktivisten und mehrerer tausend Unterzeichner
einer entsprechenden Petition mündete in Kunstaktionen,
Protestkundgebungen und Interventionen im öffentlichen Raum.
Dabei wurde unter anderem zehn Tage und Nächte lang das
damals leer stehende Pornokino Rondell „künstlerisch“
besetzt. Diese Besetzung wurde zwar polizeilich beendet,
doch die weiter andauernden Aktivitäten verhalfen
schließlich zu einem alternativen Objekt, dem ehemaligen
Kosmos-Kino im 7. Bezirk.
Der Kosmos Frauenraum, später umbenannt in KosmosTheater,
war gefunden, und damit wurden Voraussetzungen für
Produktion, Aufführung, Vernetzung und Forschung geschaffen.
„Ich frage mich, wie es möglich ist, dass Personen immer
noch für ihre Anliegen auf die Straße gehen müssen,
demonstrieren müssen, Druck machen müssen, nur aufgrund
ihres Seins aufgrund der biologischen Tatsache, dass sie
Frauen sind.“
– Elfriede Jelinek in ihrer Eröffnungsrede am 15. Mai 2000
Eingangsbereich: Zeitgenössisches Theater,
Performances, Tanz, Musik, bildende Kunst – zumeist in
interdisziplinärer Form –, Comedy, Kabarett und Clownerie
werden als Eigen- und Koproduktionen oder im Rahmen von
internationalen Festivals präsentiert sowie als Gastspiele
aus dem In- und Ausland nach Wien geholt.
Inhaltlich befassen sich die Produktionen oftmals mit role
models aus Gegenwart und Geschichte, mit Utopien, gender
troubles und feministischen Weltsichten.
Komponistinnen der letzten Jahrhunderte werden ebenso
vorgestellt wie Werke Neuer Musik; weitere Schwerpunkte sind
Tanz und Performance mit deren unterschiedlichen
Arbeitsweisen und Inhalten. Theaterproduktionen, meist Ur-
oder Erstaufführungen, basieren teils auf geschriebenen
Stücken junger Autorinnen, teils werden Stoffe aus
Text-Materialien und in Improvisationen entwickelt. Die
Regisseurinnen legen Augenmerk auf Stücke von weiblichen
Urhebern, um einen Gegenpol zu der zu rund 80% bestehenden
männlichen Autorenschaft zu bilden.
Bei allen Eigen- und Koproduktionen des KosmosTheaters ist
zumindest eine Position des leading teams mit einer
Künstlerin zu besetzen.
Theatersaal: Das Theater mit insgesamt 850 m² verfügt über einen flexiblen Theatersaal (200 m²) sowie zwei Bars auf zwei Ebenen.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Bettina Frenzel - www.frenzel.at, unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 und gemeinfrei.
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Günter Nikles
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