Das bedeutendste und größte Gebäude an der
Landesgerichtsstraße ist das namengebende Gebäude des
Landesgerichts für Strafsachen mit der angeschlossenen
Justizanstalt Wien Josefstadt. Das im Volksmund Graues Haus
genannte Gebäude entstand auf dem Gelände der bürgerlichen
Schießstätte und des 1784 aufgelassenen Stephansfreithofs.
Es wurde 1831 bis 1839 von Johann Fischer erbaut, wobei der
Einfluss von Peter von Nobile dabei für ihn bestimmend war.
Die ersten Häftlinge sollen der Bauführer und der Dachdecker
gewesen sein, die betrügerische Abrechnungen vorgelegt
hatten. Der Baukomplex entstand um drei Höfe und ist in
seinem kubischen Dekor dem Verwendungszweck angemessen. An
der Landesgerichtsstraße befindet sich eine sehr lange
Fassade, wobei die Kanten des Mittelrisalits turmartig
erhöht sind und die Fassade akzentuieren. 1872 wurde an der
Alser Straße anstelle des Hauses Zum Schützen ein weiterer
Trakt mit dem Großen Schwurgerichtssaal angefügt. 1905–1906
erhöhte man das Gebäude um ein drittes Stockwerk. Die
Kapelle wurde 1987 abgebrochen.
Der Große Schwurgerichtssaal ist zweigeschossig und nach
einem antiken Typus gestaltet. Er besitzt eine Apsis und an
den Schmalseiten eine Galerie. Über dem glatten Sockel
befinden sich dorische Pilaster und Säulen, in der Apsis
eine Ädikula mit einem Relief des Bundesadlers und
antikisierenden Porträtbüsten. Der Saal wird von einer
stuckierten Kassettendecke abgeschlossen. Über dem
Haupteingang des Gebäudes liegt der Große Sitzungssaal, der
durch sezessionistisches Stuckdekor von 1906 geziert wird.
Als 1873 öffentliche Hinrichtungen verboten wurden, fanden
ab 1876 im sogenannten Galgenhof des Landesgerichtes
Hinrichtungen statt. Als erster wurde der Raubmörder Enrico
Francesconi gehängt. Während des Zweiten Weltkrieges fanden
hier zahlreiche Hinrichtungen an Widerstandskämpfern statt,
an die eine Gedenkstätte und eine Gedenktafel aus dem Jahr
1988 erinnern.
Zwei Morgenländische Platanen vor dem Gerichtsgebäude sind als Wiener Naturdenkmäler ausgewiesen.
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Günter Nikles
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