Das Palais Clam-Gallas befindet sich an der Währinger Straße 30 in Wien.
Geschichte: Es wurde 1834 bis 1835 im
klassizistischen Stil mit einem weitläufigen englischen
Garten hinunter bis zur Liechtensteinstraße 37a von
Franz Joseph von Dietrichstein nach den Plänen des
Architekten Heinrich Koch errichtet. Im Inneren eine nahezu
quadratische, flach gedeckte Eingangshalle, links die
elegant geschwungene, freitragende Podesttreppe in offenem
pilastergegliedertem Treppenhaus. In den Seitentrakten,
symmetrisch angeordnet, zwei freitragende, im flachen Bogen
verlaufende Stiegen, alle mit Stufen aus dem
Kaisersteinbrucher Stein.
Es wird auch noch oft (Sommer)palais Dietrichstein genannt
und ist dann leicht mit anderen Palais der Dietrichstein zu
verwechseln. Der Grund mit der Flurbezeichnung
„Sohlschneiderin“ wurde schon 1690 von Ferdinand Josef
Reichsfürst Dietrichstein erworben und als Garten genutzt.
Es gelangte am 28. April 1850 im Zuge der Hochzeit von
Clotilde Fürstin von Dietrichstein-Proskau, der Enkelin des
Erbauers, mit Eduard Graf Clam-Gallas in den Besitz derer
von Clam-Gallas.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude einige Zeit
der Betreuung amerikanischer Truppen. 1952 verkaufte die
Familie das Objekt an die Republik Frankreich, die darin das
Französische Kulturinstitut Wien einrichtete und es seit
1980 auch als Kultur- und Wissenschaftsabteilung ihrer
Botschaft nutzt.
Im unteren Teil des Parks, bei der Liechtensteinstraße,
wurde das Lycée Français de Vienne neu errichtet und nahm am
8. Mai 1954 seinen Betrieb auf. Das dort direkt an der
Straße stehende Gebäude, mit auf der Rückseite noch
ersichtlichen romantisierend-gotischen Fenstern wurde von
Dietrichstein zur Reitschule umgebaut. Zeitweilig befand
sich darin das Atelier des Bildhauers Theodor Friedl
(1842–1900). Nach dem entstand daraus das „Flieger-Kino“,
welches 1971 abermals umgebaut und dem Lycée als „Studio
Moliere“ angegliedert wurde.
2006 bis 2007 erfolgte eine Sanierung des Palais und die Instandsetzung des eisernen Gitterzaunes zur Währinger Straße. Einige Prunkräume werden für festliche Anlässe vermietet. Im November 2015 wurde das Palais von Frankreich im Freihandverkauf, also ohne öffentliche Ausschreibung, an das Emirat Katar verkauft, das versprach, eine Renovierung durchzuführen, und aus dem Gebäude seine Botschaft machen will. Der kolportierte Verkaufspreis betrug 30 Mio. Euro.
Architektur: Das Palais ist ein zweigeschoßiger klassizistischer Bau mit einem Vorbau, das sich über den gesamten vorderen Teil erstreckt und mit seinen dorischen Säulen an einen griechischen Tempel erinnert. Der hintere Garten existiert in seiner alten Form nicht mehr, der größte Teil nimmt heute die französische Schule ein, ein gewisser Restbestand lässt jedoch die ursprüngliche Atmosphäre erahnen.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei und Gryffindor unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.
Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria
Email:
office@nikles.net
Website:
www.nikles.net
(c) 2024 www.nikles.net