Der Kaiserebersdorfer Friedhof ist ein Friedhof im 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering. Er liegt im Westen des Bezirksteils Kaiserebersdorf.
Lage und Größe: Der Kaiserebersdorfer Friedhof liegt im Westen von Kaiserebersdorf an der Meidlgasse (Adresse: Thürnlhofstraße 27). Der Friedhof umfasst eine Fläche von 12.060 m² und beherbergt 1.135 Grabstellen.
Geschichte: Das Gründungsdatum des
Kaiserebersdorfer Friedhofs ist nicht überliefert. Ein
erster Friedhof in
Kaiserebersdorf dürfte ursprünglich um die
mittelalterliche Kirche angelegt worden sein, später wurde
legte man einen Friedhof außerhalb des Dorfes an. In einem
Schreiben teilte die Gemeinde am 15. Jänner 1681 mit, dass
die der heiligen Dreifaltigkeit geweihte Kapelle „an einem
bequemen Ort alsgleich in Gottesacker an erbaut worden“ sei.
Der Standort der mittlerweile nicht mehr existierenden
Kapelle stimmte mit der Lage des heutigen Friedhofs überein,
weshalb die Existenz des Friedhofs mit dem Jahr 1681 belegt
ist. Aus welchem Grund die Verlegung stattgefunden hat,
eventuell aus Schutz vor wiederkehrenden Hochwässern oder
der Nähe zum kaiserlichen Jagdschloss, lässt sich heute
nicht mehr rekonstruieren. Neben dem Ortsfriedhof existierte
in Kaiserebersdorf
auch ein Pestfreythof, der letztmalig 1785 belegt wurde. Er
soll sich hinter dem Haus Schmidgunstgasse 57 befunden
haben. Die Opfer der Choleraepidemie 1866 wurden am heutigen
Zehngrafweg auf dem freien Feld beerdigt. 1877 wurde der
Ortsfriedhof erweitert. Das Friedhofskreuz wurde 1882 von
Josefa Sonnleitner gestiftet.
1905 umfasste das Friedhofgelände eine Fläche von 7.819 m².
Erweiterungsflächen waren zu diesem Zeitpunkt nicht
vorhanden. Daher wurde 1913 der Ankauf von Grundstücken im
Umfang von 4.561 m² genehmigt und 1915 vollzogen. Die
Erweiterungsfläche weihte man jedoch nicht, da man auch
Nichtchristen eine Beerdigung ermöglichen wollte. Eine
Wasserentnahmestelle konnte im Mai 1919 in Form eines
Brunnen geschaffen werden, nachdem der Anschluss an die
Wiener Hochquellenwasserleitung in Folge von fehlenden
Rohren und Dichtungsmaterial gescheitert war. Auf Grund der
zunehmenden Verbauung der umliegenden Gebiete war der
Friedhof bereits vor dem Zweiten Weltkrieg für eine baldige
Auflassung vorgesehen. Dennoch wurde nach dem Krieg zwischen
1945 und 1951 die Einfriedungsmauer, das Friedhofstor und
das Friedhofskreuz instand gesetzt und eine elektrische
Leitung gelegt.
1965 beschloss der Gemeinderat schließlich die Sperre von 16
Wiener Friedhöfen bis 1975 und deren Auflassung bis zum Jahr
1985. Im Mai 1975 verlängerte der Gemeinderat die Sperrfrist
für Belegungen bis 1985. Daher wurde auch der
Aufbahrungsraum am Kaiserebersdorfer Friedhof noch 1976
renoviert. Nach einer Volksbefragung der Wiener Bürger im
Jahr 1980 hob der Gemeinderat die Sperre der 16 Friedhöfe
wieder auf. 1982 bis 1983 folgte die Einziehung
heimgefallener Gräber, sodass wieder neue Grabstellen
vergeben werden konnten. Für den nun wieder stärker
genutzten Friedhof entwarf die Architektin Gisela Muhrhofer
eine neue Aufbahrungshalle, die in unmittelbarer Nähe der
alten Halle 1985/86 errichtet wurde. Den Aufbahrungsraum
gestaltete Christof Riccabona, das Altarkreuz entwarf Rudolf
Friedl. Die neue Aufbahrungshalle wurde am 10. November 1986
eingeweiht, die nahe liegende alte Halle wurde 1987
renoviert und mit Räumlichkeiten für die Friedhofsverwaltung
versehen.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Invisigoth67 unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und Clemens Mosch unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.
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Günter Nikles
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