Das Bezirksmuseum Meidling des 12. Wiener Gemeindebezirks ist das älteste dieser Art in Wien und befindet sich in der Längenfeldgasse 13-15.
Geschichte: Das Bezirksmuseum wurde 1923 als
Meidlinger Heimatmuseum von einem Kreis interessierter
Mitbürger unter der Leitung von Schulrat Karl Hilscher
gegründet. Ein eigens geschaffener Verein, dessen Präsident
stets der jeweilige Bezirksvorsteher ist, dient zur
Unterstützung und Förderung des Museums. Die Museumsleiter
und ihre Mitarbeiter stellen ihre Freizeit ehrenamtlich der
Museumsarbeit zur Verfügung.
Zu dem Grundgedanken, die Geschichte des Bezirks in einem
eigenen Museum zu zeigen, gehörte auch die Förderung von
heimischen Künstlern. Das Meidlinger Bezirksmuseum verfügt
daher seit Beginn über eine eigene Galerie.
Karl Hilscher veranstaltete nach der ordnungsgemäßen
Gründung des Vereines 1923 die erste Ausstellung der
gesammelten und gespendeten Objekte in einem Klassenraum der
Schule Singrienergasse 23. Noch im selben Jahr übersiedelte
das Museum in drei Räume der Volksschule Bischoffgasse 10.
Nach dem Tod von Karl Hilscher 1936 wurde August Eigner
neuer Museumsleiter.
Trotz der Auflösung von Vereinen nach 1938 konnte das
Heimatmuseum Meidling den Museumsbetrieb unter dem Patronat
des Historischen Museums der Stadt Wien (heute Wien Museum)
aufrechterhalten. Um die Sammlung vor der Vernichtung
1943-1945 zu schützen, wurde sie nach Niederösterreich
verlagert.
Nach 1945 unterstützte Bezirksvorsteher August Fürst den
Wiederaufbau und die Wiederaufstellung des Museums. 1950
starb August Eigner. In der Folge konnte kein ständiger
Leiter gefunden werden. Die nächsten Jahre führten
interimistische Leiter das Museum.
Im Jahr 1955 musste die Sammlung in die Volksschule
Nymphengasse 7 übersiedeln. Als Bezirksvorsteher Wilhelm
Hradil die Leitung des Bezirkes übernahm, fand er in der
Person des Lehrers und Direktors Karl König im Jahre 1960
einen neuen Leiter für das Museum. Karl König schuf die
Publikationsreihe „Meidling, Blätter des Bezirksmuseums“ und
begann mit Vorträgen die Bezirksgeschichte einer breiteren
Öffentlichkeit nahezubringen.
1971 musste das Museum erneut übersiedeln und konnte die
Räumlichkeiten der Schule Kobingergasse 7 zur Gänze als
Museum adaptieren. Es sollte etwas mehr als 20 Jahre die
Heimstatt des Museum sein.
Nach OSR Karl König folgten ab 1977 Dr. Hermann Zucker und
1982 SR Ernst Tschiedl als Museumsleiter, 1987 übernahm die
Museologin Dr. Vladimira Bousska die Leitung.
1995 sah sich das Museum erneut gezwungen, nach einem neuen
Quartier Ausschau zu halten. Beim Ausbau des Areals der 3.
Zentralberufsschule, Längenfeldgasse 13-15, für die
Volkshochschule Meidling, wurde das Museum mit eingeplant.
Am 12. September 1997 konnte das Museum in der
Längenfeldgasse 13-15 in völlig neuer Aufstellung und mit
zeitgemäßer Museumstechnologie eröffnet werden.
Am 5. Mai 2000 wurde das Bezirksmuseum Meidling für seine
hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet des Museumswesens
von der Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Elisabeth Gehrer mit dem Anerkennungspreis zum
Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet.
Galerie & Sammlungen: Die an das Museum
angeschlossene Galerie Meidling zeigt in temporären
Ausstellungen Meidlinger Künstler sowie Schwerpunktthemen
aus der Geschichte des Bezirkes.
Der Bestand an Gemälden, Zeichnungen und Kunstdrucken geht
darauf zurück, dass Künstler im Bezirksmuseum Meidling
ausgestellt und dem Museum ein oder mehrere Werke geschenkt
haben.
* Ludwig Heinrich Jungnickel (1881-1965)
* Elfriede Ott (* 1925)
* Joseph Selleny (1824-1875)
* Eugen Szloboda
* Willy Verkauf (1917-1994)
* Wilfried Zeller-Zellenberg (1910–1989)
* Franz von Zülow (1883-1963)
* und viele andere
In der „Galerie im Stiegenhaus“ ist eine permanente
Ausstellung dem Volksbildner Josef Wawra und seiner Frau
Josefine Wawra, Schülerin von Tina Blau, gewidmet.
Das Museum verfügt über eine umfangreiche Sammlung mit den
Schwerpunkten Handwerk, Alltagsleben, Wohnsituation um die
Jahrhundertwende, Feuerlöschwesen sowie Unterhaltung in
Meidling mit besonderer Beachtung von Carl Lorens, Hermann
Leopoldi und Anton Krutisch.
Blätter des Meidlinger Bezirksmuseums: In der seit
1968 publizierten Heftreihe „Meidling, Blätter des
Bezirksmuseums“ sind bis 2009 70 Hefte (und mehrere
Sonderhefte) erschienen. Darin wird die Bezirksgeschichte im
Allgemeinen und im Detail (Monographien) wissenschaftlich
aufgearbeitet. Die durch intensive Recherchen, Bearbeitungen
des Bezirksmuseums-Archives, aber auch durch
Ausstellungskataloge zu den Sonderausstellungen entstandenen
Hefte erreichten meist – vor allem seit Mitte der 1990er
Jahre – einen Umfang von etwa 70 bis 80 Seite.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Bezirksmuseum Meidling unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
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