Die Meidlinger Pfarrkirche ist eine römisch-katholische Kirche im 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling, die in den Jahren 1842-45 nach Plänen von Carl Roesner erbaut wurde. Sie ist dem hl. Johannes von Nepomuk geweiht und befindet sich am Migazziplatz.
Geschichte: Die erste Meidlinger Kirche wurde
vermutlich 1732/33 auf Veranlassung von Kaiser Karl VI.
errichtet. Sie wurde als erste Kirche Österreichs dem 1729
heiliggesprochenen Johannes von Nepomuk geweiht, der als
Patron gegen Überschwemmungen gilt. Meidling wurde nämlich
durch den nahegelegenen Wienfluss öfters von
Überschwemmungen heimgesucht. 1783 wurde diese Kapelle, die
bis dahin zur Pfarre Penzing gehört hatte, im Zuge der
josephinischen Kirchenreform zunächst zur Lokalkaplanei und
1784 zur Pfarrkirche erhoben. Seit dieser Zeit wurde
Meidling vom Stift Klosterneuburg betreut.
Die zu klein gewordene Kirche, die sich an der Stelle der
heutigen Meidlinger Hauptstraße 10 befunden hatte, wurde
1842-45 durch eine neue dreischiffige Kirche nach Plänen von
Carl Roesner im neoromanischen Stil ersetzt, die ein frühes
Beispiel des Historismus in Wien darstellt. Kaiser Ferdinand
persönlich setzte den Schlussstein. Diese Szene wurde von
Peter Fendi festgehalten. Die neue Kirche erhielt als
Hochaltarbild ein wertvolles Gemälde von Johann Georg
Schmidt, das ursprünglich das Hochaltarbild von Stift
Klosterneuburg war und die Geburt Mariens darstellte.
Außerdem besaß sie ein Bild von Leopold Kupelwieser und ein
weiteres von Johann Ender. In den Jahren 1879 und 1900 wurde
die Kirche jeweils restauriert.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche 1945 beschädigt und
die Innenausstattung dabei weitgehend zerstört. Das
Hochaltarbild wurde mühsam wiederhergestellt und ging zurück
an das Stift Klosterneuburg, das Bild von Kupelwieser
erhielt das Niederösterreichische Landesmuseum, das Bild von
Ender wurde zerstört. 1952-58 gestaltete der Architekt
Gustav Peichl das Presbyterium neu. Ab 1991 wurde die Kirche
einer Generalsanierung unterzogen und der Altar neu
gestaltet. Ebenso wurde eine Unterkirche geschaffen.
Baubeschreibung: Die Kirche wurde auf einem eigens
angelegten Platz freistehend errichtet und lehnt sich in
ihrer äußeren Gestaltung etwas an die kurz zuvor erbaute
Altmannsdorfer Kirche an. Es handelt sich um eine
Hallenkirche, die von einem Fassadenturm akzentuiert wird,
und streng symmetrisch gegliedert wurde. Das Gebäude ist
breit angelegt, mit einem leicht erhöhten Mittelschiff mit
Kreuzrippengewölbe. Der Chor schließt gerade ab. In der
Halle befinden sich mächtige kreuzförmige Pfeiler.
Die karge Innenausstattung wird durch eine monumentale
Kreuzigungsgruppe von Erich Pieler aus dem Jahr 1956
beherrscht, die mit über 4 Metern Höhe die größte
Holzplastik Österreichs ist. Die keramischen Kreuzwegbilder
(1963) stammen von Alfred Kirchner. Der neue Altar und der
Tabernakel wurden von der Firma Geyling hergestellt. Die
Kirchenbänke und Tore stammen noch aus der Bauzeit.
In der Taufkapelle befindet sich eine plastische Pietà aus
der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Bild des
Gekreuzigten aus dem 17. Jahrhundert soll 1650 in Nürnberg
mit jener Lanze durchbohrt worden sein, mit der auch die
Seite Christi geöffnet wurde. Weiters finden sich eine Kopie
eines Marienbildes aus Brünn und eine Dreifaltigkeit aus dem
18. Jahrhundert. Das Taufbecken stammt noch aus der ersten
Kirche.
In der Mariazellerkapelle befindet sich noch ein Altar von
1888 von den Gebrüdern Kastner, der die Maria Immaculata
darstellt. In den Seitennischen stehen Figuren der hl.
Severin und Leopold.
Neben der Kirche befindet sich der Pfarrhof, der ebenfalls
von Roesner gemeinsam mit der Kirche erbaut wurde.
In unmittelbarer Nähe, an der Ecke Niederhofstraße und Migazziplatz, befindet sich ein Muhr-Brunnen
aus Spitzer Marmor, der Brunnen wurde 1992 auf Initiative des Bildhauers Hans Muhr errichtet.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net, Thomas Ledl unter der Lizenz CC BY-SA 3.0, GuentherZ unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 at und Buchhändler, gemeinfrei (siehe jeweiliges Bild).
Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.
Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria
Email:
office@nikles.net
Website:
www.nikles.net
(c) 2024 www.nikles.net