Das Palais Cumberland ist ein Palais im Westen Wiens. Der Prachtbau liegt im 14.Bezirk Penzing, an der Penzinger Straße 11-13.
Geschichte: Ursprünglich befanden sich drei Häuser
im Bereich der heutigen Hausnummern 9 und 11, bis der 1730
aus Lissabon an den Wiener Hof gekommene, spätere
Hofbaudirektor Emanuel Teles de Silva auf dem Grundstück
Hausnummer 9 im Jahre 1745 ein Palais erbauen ließ. Dies
wurde wenig später der Wohnsitz von Prinz Karl von
Lothringen. Die Familie Silva baute nebenan auf Hausnummer
11 ein neues Palais. 1866 kam der König Georg V., 2. Herzog
von Cumberland auf der Flucht nach Wien. Hier erwarb er 1868
beide Gebäude. Zusätzlich wurde das kaiserliche Jägerhaus
auf der Hausnummer 13 noch gekauft und zum Exilsitz
umgebaut. 1878 starb der blinde König Georg V. von Hannover
in Paris und wurde in London beerdigt.
Sein Sohn Ernst August, 3. Herzog von Cumberland ließ
bereits vor dem Tode seines Vaters in Gmunden am Traunsee
das prachtvolle Schloss Cumberland als Exilsitz im damals
modischen neugotischen Stil bauen und nahm die
Welfen-Sammlung mit.
Am östlichen Ende des Cumberlandpalais ließ 1758 Maria
Theresia die Penzinger Kaserne als Kavalleriekaserne
errichten. 1839/1840 wurde diese Kaserne abgerissen. Das
ehemalige Exerziergelände der Kaserne bildete nach 1841 den
Garten des Palais.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs und des Zerfalls der
Donaumonarchie zog 1921 in das Gebäude mit Hausnummer 11-13
die Botschaft der Tschechoslowakischen Republik. Heute ist
hier der Sitz der Botschaft der Tschechischen Republik. In
den Teil des Palais mit Hausnummer 9 zog 1940 das
Max-Reinhardt-Seminar, die berühmte Schauspielschule.
Siehe auch:
Cumberlandstraße
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