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Die Bundeshauptstadt

15. Bezirk - Kaiserin-Elisabeth-Spital der Stadt Wien

Das Kaiserin-Elisabeth-Spital ist ein vom Wiener Krankenanstaltenverbund geführtes Spital in der Huglgasse 1–3 im 15. Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus.

Erstes Krankenhaus: Das erste Krankenhaus im heutigen 15. Wiener Gemeindebezirk wurde von den damaligen Vorortgemeinden Sechshaus, Fünfhaus, Braunhirschen, Gaudenzdorf, Reindorf, Untermeidling, Obermeidling und Rustendorf, die in einem Gerichtsbezirk zusammengeschlossen waren, finanziert. Untergebracht wurde es in drei aneinandergrenzenden und entsprechend adaptierten Zinshäusern an der heutigen Sechshauser Straße. Heute befindet sich in dem Gebäude an der Sechshauserstraße eine Hauptschule der Stadt Wien).

Betreut wurde das Bezirkskrankenhaus von der Kongregation der Barmherzigen Schwestern Vincenz von Paul, die auch das Krankenhaus Barmherzige Schwestern in Mariahilf betreiben. Die Schwestern übersiedelten mit in das neue Krankenhaus. Der Mangel an Frauen, welche in den Orden eintraten, zwang die Ordensleitung dazu, ab dem 31. Dezember 1960 30 Schwestern aus dem Kaiserin-Elisabeth-Spital abzuziehen und in eigenen Spitälern einzusetzen. Seit dem 30. Juni 1973 sind am Kaiserin-Elisabeth-Spital nur noch weltliche Schwestern tätig.

Durch einen Erlass der k.k. Niederösterreichischen Statthalterei vom 15. September 1857 erhielt das Spital das Öffentlichkeitsrecht und wurde als Allgemeines öffentliches Bezirkskrankenhaus in Sechshaus registriert.

Durch Ankauf dreier weiterer Häuser und Aufstocken stieg die Zahl der Betten von 80 auf über 320. Dadurch zählte das Krankenhaus zu den größten im Vorortebereich.

In den Gebäuden, die nicht als Spitäler errichtet worden waren, ergaben sich trotz aller Bemühungen der Zuständigen und der Nachsicht der Sanitätsbehörden so große Probleme, dass ein Neubau errichtet werden musste.

Zweites Krankenhaus: Nachdem man den Plan, das neue Spital auf dem alten Spitalsgelände zu errichten, verworfen hatte, wurde am 23. Oktober 1883 der Ankauf eines Bauplatzes südlich des heutigen Kardinal-Rauscher-Platzes in der Nähe des Wasserbehälters Schmelz (heute Meiselmarkt) beschlossen. Der Ankauf selbst wurde erst am 23. März 1886 der k.k. Niederösterreichischen Statthalterei gemeldet.

Der Plan der Verantwortlichen, den ersten Spatenstich für den von Eugen Sehnal geplanten Gebäudekomplex am 2. Dezember 1888 – 40. Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. – durchzuführen, scheiterte. Mit den Bauarbeiten wurde schließlich im Frühjahr 1889 begonnen, die Fertigstellung erfolgte am 1. November 1890.

Am 25. November 1890 erfolgte die Eröffnung des neuen 468-Betten-Spitals unter dem Namen Kaiser-Franz-Joseph-Krankenhaus in Rudolfsheim. Gleichzeitig wurden die Kranken vom alten Spital in der Sechshauser Straße hierher verlegt.

Durch eine Allerhöchste Entschließung wurde am 23. Jänner 1892 das Spital in k.k. Kaiserin-Elisabeth-Spital umbenannt. Die im ersten Hof aufgestellte Büste von Kaiser Franz Joseph I. wurde entfernt und durch eine Büste von Kaiserin Elisabeth ersetzt.

Nach kurzer Zeit wurde auch das neue Krankenhaus zu klein. Daraufhin regte der k.k. Niederösterreichische Statthalter Erich von Kielmansegg an, das ehemalige Spital in der Sechshauser Straße der Gemeinde Wien zu verkaufen und im Gegenzug ein südlich des Kaiserin-Elisabeth-Spitals gelegenes Grundstück aus dem Besitz der Gemeinde Wien anzukaufen.

Auf diesem Grundstück wurde schließlich durch eine Stiftung von Baron Albert Salomon Anselm von Rothschild in der Höhe von 1.100.000 Kronen der zum Gedenken an seine an Brustkrebs verstorbene Frau Bettina-Pavillon genannte Zubau für 60 kranke Frauen zwischen 1894 und 1896 errichtet. Später kamen noch ein Administrationsgebäude und ein Wohnhaus für die geistlichen Schwestern hinzu.

Aufgrund eines Abkommens der Gemeinde Wien mit dem Land Niederösterreich vom 1. Dezember 1891 wurden 1892

* das Kaiserin-Elisabeth-Spital in Rudolfsheim (rechtlicher Übernahmetag 23. Jänner 1892),
* das Wilhelminenspital,
* das Kronprinzessin Stephanie-Spital,
* das Sankt Rochusspital in Penzing und
* die Gebäude des ehemaligen Bezirksspitals Sechshaus
von der Stadt Wien übernommen.

1938, nach dem erfolgten Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, wurde das Kaiserin-Elisabeth-Spital in Peter-Frank-Krankenhaus umbenannt.

Während des Zweiten Weltkriegs hatte das Krankenhaus unter den häufigen Luftangriffen auf den benachbarten Westbahnhof zu leiden. Die Kranken wurden in Luftschutzkellern untergebracht, die chirurgische Versorgung erfolgte in einem an der Kreuzung Huglgasse / Felberstraße errichteten Operationsbunker. Drei Bombentreffer am 21. Februar 1945 beschädigten das Spital schwer, Menschen kamen dabei aber nicht zu Schaden.

Während der Schlacht um Wien wurde das Spital ab dem 8. April 1945 von der Roten Armee als Lazarett genutzt. Erst nachdem die verwundeten Soldaten in das Sanatorium Purkersdorf verlegt worden waren, konnte es wieder zivil genutzt werden.

In der Nachkriegszeit begannen Planungen für einen Neubau des Kaiserin-Elisabeth-Spital. Vorgesehen war ein T-förmiges, sieben Stockwerke hohes Gebäude, das in drei Bauabschnitten errichtet werden sollte, um den regulären Spitalsbetrieb nicht zu behindern. Im Budget für das Jahr 1963 waren die für den ersten Bauabschnitt nötigen Finanzmittel bereits vorgesehen.

Der neue amtsführende Stadtrat für Gesundheitswesen und Soziales, Professor Doktor Alois Stacher, stoppte die Pläne, da der Westen Wiens mit Spitälern überversorgt war, während es in den aufstrebenden Bezirken Floridsdorf und Donaustadt jenseits der Donau nur ein einziges Krankenhaus gab.

Im November 2006 wurde die 1. Medizinische Abteilung des Kaiserin-Elisabeth-Spitals mit dem „Golden Helix Award“ des Verbands der Krankenhausdirektoren Deutschlands eV für das Projekt „heim statt Heim – umgesetzte reaktivierende Pflege im interdisziplinären Kontext“ ausgezeichnet. Inhalt des Projekt war es, hochbetagte Patienten so zu mobilisieren, dass sie wieder in ihr gewohntes Zuhause und nicht in ein Heim entlassen werden konnten.

 „Kropfspital“: Anfang der 1930er-Jahre begann Primariums Universitätsprofessor Doktor Fritz Kaspar mit Schilddrüsenoperationen (Strumaoperationen, „Kropf“) unter Vollnarkose. Seitdem wurden im Kaiserin-Elisabeth-Spital über 70.000 (Stand: 2001) derartige Eingriffe durchgeführt. Etwa 50 Prozent aller in einem Spital der Stadt Wien durchgeführten Strumaoperationen erfolgen hier.

Jährlich etwa 20.000 Personen besuchen die Nuklearmedizinische Ambulanz, nur um Schilddrüsenerkrankungen abklären zu lassen.

Seit dem 1. Jänner 2001 besteht am Kaiserin-Elisabeth-Spital das Ludwig-Boltzmann-Institut für Schilddrüsenerkrankungen, an dem die Abteilungen Chirurgie, Nuklearmedizin, Labor und Pathologie mitarbeiten.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: GuentherZ unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und Wolfgang Glock unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.



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