Die Rudolfsheimer Pfarrkirche ist eine
römisch-katholische Pfarrkirche und befindet sich im 15.
Wiener Gemeindebezirk
Rudolfsheim-Fünfhaus am Kardinal Rauscher-Platz. Sie ist
auf den Namen Maria, der Königin der Märtyrer geweiht.
Geschichte: In der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts erlebte die 1864 aus den Vororten
Reindorf,
Rustendorf und
Braunhirschen
gegründete Gemeinde
Rudolfsheim durch die 1859 erfolgte Inbetriebnahme der
Westbahn eine rege Bautätigkeit, da die Bediensteten der
Eisenbahn in Bahnhofsnähe Wohnungen brauchten. Auch
Gewerbetreibende nutzen die durch die Nähe zur Bahn
einfachere Beschaffung von Rohstoffen, indem sie sich im
betreffenden Gebiet ansiedelten.
Aus diesem Grund setzte sich der damalige Wiener
Fürsterzbischof Kardinal Joseph Othmar von Rauscher vehement
für die Gründung einer neuen Pfarre ein und stiftete aus
seinem Privatvermögen 12.000 Gulden für den Ankauf eines
Grundstücks, auf dem die zugehörige Pfarrkirche errichtet
werden sollte. 1892 erfolgte die Eingemeindung
Rudolfheims zu Wien
und so wurde der inzwischen erworbene Baugrund am heutigen
Kardinal Rauscher-Platz von der Stadt Wien durch die
Abtretung eines Straßengrundes erweitert.
Am 27.September 1893 fand in Anwesenheit von Kaiser Franz
Joseph und unter starker Beteiligung der Bevölkerung die
feierliche Grundsteinlegung zur Rudolfsheimer Kirche statt,
die 1898 soweit fertig gestellt war, dass man darin
Gottesdienste feiern konnte. Da das vorhandene Geld
lediglich für den Bau der Kirche reichte, konnte die
dieselbe anfänglich nur notdürftig ausgestattet werden. Aus
diesem Grund konnte eine feierliche Konsekration noch nicht
erfolgen. So wurde die Kirche zunächst am 29. Dezember 1898
durch Stadtdechant Konstantin Walter benediziert, ehe die
Konsekration am 21. November 1899 durch Fürsterzbischof
Kardinal Anton Josef Gruscha vorgenommen wurde.
Architektur und Ausstattung: Die Rudolfsheimer
Pfarrkirche ist wie viele andere in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts erbaute Kirchen ein neogotischer
Backsteinbau. Sie verfügt über einen 76 Meter hohen Turm,
der aufgrund der erhöhten Lage
Rudolfheims weit
sichtbar ist und in Luftlinie den Südturm des
Stephansdoms um sechs
Meter überragt. Vier der ursprünglich fünf Bronzeglocken
mussten im Ersten Weltkrieg abgegeben werden und wurden 1921
durch Stahlglocken ersetzt. Die Turmuhr wurde von der Stadt
Wien in Auftrag gegeben und bereits 1904 mit elektrischer
Beleuchtung ausgestattet. Kanzel, Taufstein, Beichtstühle
und Kirchenbänke wurden vom Innenarchitekten Eduard Zotter
entworfen. Das dreiteilige Hochaltarbild wurde vom
Akademischen Maler Josef Reich angefertigt. Es zeigt Maria
als Königin der Märtyrer thronend auf einem Marmorsitz in
der Bildmitte. Rechts von ihr steht der hl. Petrus, neben
ihm der hl. Erzmärtyrer Stephanus, der Patron der Erzdiözese
Wien. Links neben der „Regina Martyrum“ (Königin der
Märtyrer) sind drei Frauengestalten zu erkennen, eine
Personifizierung von Glaube (Fides), Hoffnung (Spes) und
Liebe (Caritas). Im rechten Seitenbild sieht man Abel mit
dem Opferlamm, den hl. Sebastian und kniend den sel. Rudolf
von Bern. Im linken Bild sind die hl. Katharina - eine der
14 Nothelfer - und die hl. Cäcilia, Patronin der
Kirchenmusik, dargestellt.
Die Orgel der Pfarrkirche Rudolfsheim wurde im Jahr 1930
durch die Wiener Firma Johann M. Kauffmann errichtet.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net.
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Günter Nikles
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