Die Müllverbrennungsanlage Flötzersteig in
Ottakring ist Wiens älteste
derartige bestehende Anlage. Gleichzeitig ist sie auch die
älteste Müllverbrennungsanlage Österreichs.
Geschichte: Der steigende Konsum der Bevölkerung und
die Markteinführung abgepackter Produkte ließen die
Müllmenge der Stadt ebenso stark anwachsen wie die Änderung
der Heizgewohnheiten. Abfälle, die früher in Holz- und
Kohleöfen als Brennstoffe dienten, kamen wegen der zunehmend
verwendeten Öl- und Gasheizungen immer mehr in den
Mistkübel. Deshalb entschloss sich die Stadt Wien zur
Errichtung der Müllverbrennungsanlage.
Während in den Medien noch diskutiert wurde, ob nicht die
Kompostierung die bessere Alternative wäre (im September
1956 nahm auf der Löwygrube am Laaerberg in
Favoriten eine Kompostieranlage
den Betrieb auf), testete die Technische Hochschule Wien
gemeinsam mit der MA (= Magistratsabteilung) 48 drei Jahre
lang den Müll auf seinen Heizwert. Im Rahmen dieser Versuche
wurde Müll von Wien sogar nach Bern verfrachtet, um dort
versuchsweise in einer Müllverbrennungsanlage verheizt zu
werden
Als Standort wurde der Flötzersteig bei der
Flötzersteigbrücke im Westen der Stadt gewählt, da sich hier
mit dem Wilhelminenspital, dem Psychiatrischen Krankenhaus
Baumgartner Höhe, der Lungenheilanstalt Baumgarten und einer
von der MA 48 geplanten Waschanlage für Mistkübel mehrere
Großabnehmer für die zu nutzende Fernwärme befanden.
Die feierliche Grundsteinlegung für den 1959 beschlossenen
Bau nach Plänen von Josef Becvar nahm Bürgermeister
Franz Jonas am 24. Mai 1960 vor. Anlässlich der
Gleichenfeier am 30. Mai 1962 kündigte Franz Jonas die
Errichtung von Wiens zweiter Müllverbrennungsanlage in der
Spittelau an. Die Aufnahme des Vollbetriebs erfolgte im März
1964, nachdem am 25. April 1963 erstmals hier Müll verbrannt
worden war.
Ausgelegt war die Müllverbrennungsanlage für 60 Prozent des
damals in Wien anfallenden Mülls.
Seit 1985 wird die Müllverbrennungsanlage Flötzersteig von
der Müllbeseitigung-Betriebsges.m.b.H., einem
Tochterunternehmen der Heizbetriebe Wien, welche die MVA
Flötzersteig von der MA 48 in diesem Jahr pachtete,
betrieben.
Nach dieser Übernahme wurde zusätzlich zur bisher
installierten Abluftreinigung durch Elektrofilter und einen
Umkehrzellenentstauber eine dreistufige nasse
Rauchgasreinigungsanlage und eine Abwasserreinigungsanlage
zur Schwermetallabscheidung (vor allem für Cadmium,
Quecksilber, aber auch Chlorwasserstoffe, Schwefeldioxid und
Feinstaub) eingebaut.
Am 29. November 1989 reichten die Betreiber einen
Sanierungsantrag für den Einbau eines Katalysators zur
Stickoxidabscheidung sowie eines Aktivkohlefilters zur
Dioxinabscheidung ein. Da dafür der bestehende Rauchfang
durch einen neuen höheren ersetzt werden musste, führte
dieser Antrag zu regem Bevölkerungsinteresse. Die am 4.
Februar 1992 abgehaltene Verhandlung dieses
Sanierungsantrags musste im Austria Center Vienna abgehalten
werden, da etwa 1300 Personen daran teilnahmen. Zwischen
1992 und 1993 wurden schließlich die zusätzlichen
Filteranlagen eingebaut.
2006 wurde der Elektrofilter zur besseren Staub-Abscheidung
aus den Rauchgasen auf einen Gewebefilter umgerüstet und die
DeNOx-Anlage auf den Betrieb mit Dampfwärmetauscher umgestellt.
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Müllverbrennungsanlage_Flötzersteig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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