Die Wallfahrtskirche Starchant zur Heiligen Theresia vom Kinde Jesu (Pfarrkirche Starchant) ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring (Mörikeweg 22). Die Grundsteinlegung des zur damaligen Zeit als Wallfahrtskirche Starchant geplanten Gebäudes erfolgte am 9. Dezember 1928. Die Kirche wurde in den Jahren 1928/1929 nach Plänen von Rudolf Hartinger und Silvio Mohr errichtet und am 3. November 1929 durch Kardinal-Erzbischof Friedrich Gustav Piffl, in Anwesenheit von Bundespräsident Wilhelm Miklas eingeweiht.
Gebäude: Die Kirche wurde als freistehender
Saalbau (einschiffig, 16,9 m hoch, 32,3 m lang und maximal
21,8 m breit) mit gedrungenem Turm (34,5 m inklusive
Turmkreuz) auf hohem geböschten, karmesinroten Sockel und
als Rechtecksaal mit Holzbalkendecke ausgeführt. Der
Hochaltar aus Marmor mit zwei knienden Engelsfiguren stammt
ursprünglich aus der Schlosskapelle von Schloss
Wilhelminenberg. Hinter dem Altar in der Apsis befindet sich
eine lebensgroße Figur der heiligen Therese von Lisieux von
Bildhauer Alfred Crepaz (1904-1999). Links und rechts des
Altars an den Stirnwänden Fresko, links Therese vor dem
Kreuz, rechts Gottesmutter mit Jesuskind mit Rosenregen,
ausgeführt von Hilde Prinz-Ruess. Darunter befinden sich je
zwei schlichte Seitenaltäre (links heiliges Antlitz, rechts
Marienaltar). Die Kanzel zeigt ein Bildnis des guten Hirten.
Der erste Volksaltar wurde 1970 errichtet, der durch den
heutigen aus dem Jahre 1996 ersetzt wurde.
Die Glasfenster wurden von Reinhold Klaus entworfen und
zeigen unter anderem Ereignisse im Leben der heiligen
Therese (Erstkommunion, Trennung vom Vater), ihre
Heiligsprechung und zwei Darstellungen in ihrer Funktion als
Schutzpatronin der Mission und der Stadt Wien. Die
Kreuzwegstationen im Inneren der Kirche sind als Bilder im
Münchener Stil nach Feldmann ausgeführt. Die Kirche hat drei
Eingänge, das Hauptportal, ein zweiflügeliges Holztor mit
jeweils darin eingelassener zweiter kleinerer Holztür. Die
großen Tore werden nur zu besonderen Anlässen geöffnet. Im
Vorraum dahinter ein großes schmiedeeisernes Gitter, durch
das man in den Kirchenraum eintritt. Die beiden weiteren
Tore sind seitlich angebracht, im Süden ein einflügeliges
und im Norden ein zweiflügeliges. Die Orgel der Pfarrkirche
wurde von Johann M. Kauffmann errichtet und zählt fünf
Register auf einem Manual und Pedal. Sie befindet sich auf
der über dem Haupteingang ruhenden Orgelempore.
Neben dem Haupteingang rechts befindet sich eine weitere
Andachtskapelle mit überlebensgroßem Gemälde der heiligen
Theresia auf dem Sterbebett, umgeben von Ordensschwestern
ihres Ordens. Die ursprünglichen drei Glocken wurden bis auf
die kleinste (Sankt Josefs Gocke) während des Zweiten
Weltkrieges konfisziert und nach dem Krieg erneuert und um
eine vierte erweitert. Links des Altars befindet sich die
Sakristei und symmetrisch gegenüber ist die sogenannte
Werktagskapelle angeordnet. Unmittelbar angebaut wurde das
Pfarrhaus mit direktem (heute nicht genutztem)
wettergeschütztem Zugang zur Sakristei. Unter der Kirche
wurde eine Krypta errichtet, die heute als
Veranstaltungssaal (der so genannte Theresiensaal)
Verwendung findet. Das Gebäude ist die erste Kirche
Österreichs, die der heiligen Therese von Lisieux geweiht
wurde, die Pfarre besitzt eine Reliquie der Heiligen.
Pfarre Starchant: Als die Siedlung Starchant
entstand, mussten die Bewohner zur Alt-Ottakringer
Pfarrkirche gehen, ab 1923 wurden Gottesdienste im Saal der
Siedlungsgenossenschaft Heim abgehalten, ab 1929 dann in der
neu errichteten Kirche. 1939, zehn Jahre nach Errichtung des
neuen Gotteshauses, wurde die Kirche zur Pfarrkirche der
„Pfarre Starchant“ erhoben. Starchant ist ein Gebiet, das
sich sowohl über den 14. als auch den 16. Wiener Gemeindebezirk erstreckt. Sie ist außerdem die
höchstgelegene Pfarre Wiens, als Wallfahrtskirche hat sie
heute eher untergeordnete Bedeutung. Das Patrozinium (Kirtag)
zu Ehren der Theresia von Lisieux wird an einem Sonntag im
Oktober (nach dem 1. Oktober) auf der nahe gelegenen
Pfarrwiese gefeiert. Die Pfarre wird heute von Pfarrer Pater
Christoph Kasperek geleitet.
Zur Pfarre gehört außerdem die Filialkirche Fatimakirche, mit der die Bewohner des Pfarrgebiets im 14. Wiener Gemeindebezirk seelsorgerisch betreut werden.
In der unmittelbaren Nähe, am Pönningerweg, befindet sich der Hl. Franziskus.
Weblink: www.pfarre-starchant.at
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Roman Klementschitz unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und www.nikles.net.
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Günter Nikles
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