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Die Bundeshauptstadt

17. Bezirk - Manner-Fabrik in Hernals

Josef Manner betrieb ein kleines Geschäft am Stephansplatz in Wien, in dem er Schokoladen und Feigenkaffee verkaufte. Da ihn die Qualität der Schokolade seines Lieferanten nicht zufriedenstellte, erwarb Manner die Konzession und das Lokal eines kleinen Schokoladenerzeugers und gründete am 1. März 1890 die „Chocoladenfabrik Josef Manner“. Manner verwendet seit 1889 den Wiener Stephansdom als Markenzeichen. Im Gegenzug übernimmt das Unternehmen Manner die Lohnkosten für einen Steinmetz der Dombauhütte von St. Stephan. Am 17. Dezember 1999 erhielt Carl Manner den Stephanusorden in Gold. Dies ist die höchste von der Erzdiözese Wien zu vergebende Auszeichnung.

Das stetig wachsende, im Wiener Bezirk Hernals beheimatete Unternehmen hatte bereits 1897 mehr als 100 Mitarbeiter und nach der Jahrhundertwende setzte sich der Erfolg durch die Modernisierung der Produktion und der damit verbundenen Kostenreduktion weiter fort. Heute ist die inzwischen zur Aktiengesellschaft umgewandelte „Josef Manner & Comp. AG“ Österreichs größter Süßwarenproduzent. Zur Jahrtausendwende wurde die Marke einem internationalen Publikum zugänglich.

Zum Unternehmen Manner gehören die Markennamen „Ildefonso“ (Nougatwürfel; „Ildefonso“ stammte ursprünglich von Victor Schmidt & Söhne und wurde 2000 von Manner gekauft), Napoli (Dragee Keksi, Lebkuchen Brezerl), Casali (Rum-Kokos, Vodka-Orange, Schokofrüchte), Viktor Schmidt (Austria-Mozartkugeln) und Heller (Pralinen, Schokobananen, Wiener Zuckerl). Daneben wurde 1996 auch „Walde-Waffeln“ von Manner gekauft sowie die Cremeschnittenfabrik „Candita“ in Wolkersdorf/Weinviertel, rund 25 km nördlich von Wien. Der Name wird zwar nicht mehr verwendet, jedoch wird die Fabrik weitergeführt.

Im Jahre 2005 sorgte die Ankündigung des österreichischen Bundesdenkmalamts für Aufsehen, das Manner-Gebäude an der Wilhelminenstraße 6 in Wien Hernals unter Denkmalschutz stellen zu wollen. Die Unternehmensführung entgegnete, dass die Verlegung der Produktionsstätte aus wirtschaftlichen Gründen die Folge wäre, was bei einem Großteil der Wiener Bevölkerung in Anbetracht der Symbolkraft der Marke und der geschichtlichen Verbundenheit mit der Stadt Empörung auslösen werde.

Ähnlich wie Julius Meinl am Graben betreibt Manner seit Juni 2004 einen Flagshipstore direkt am Stephansplatz 7, beim Erzbischöflichen Palais. Einen Flagshipstore am Wiener Flughafen gibt es seit Juni 2006. Mit dem Ziel, den Umsatz in den wichtigsten Auslandsmärkten zu steigern, eröffnete Manner eigene Vertriebs-Tochterunternehmen in Slowenien, Tschechien und Deutschland. Im Jahr 2010 errichtete Manner einen Shop mit Café am Residenzplatz in Salzburg. Dieser wurde nach einigen Wochen Probebetrieb am 9. April 2010 eröffnet.

Der Gesamtumsatz von Manner lag 2009 bei 155,4 Millionen Euro bei einer Exportquote von ca. 55 %. Damit wurde ein Jahresüberschuss von 4,496 Millionen Euro und ein Bilanzgewinn von 1,89 Millionen Euro erzielt. Ende 2011 kündigte Manner den Ausbau des Standorts Wien an, wo ab 2015 die Produktion von Waffeln konzentriert werden soll. Gleichzeitig wird an Konzepten für die Nachnutzung des Standorts Perg gearbeitet. 2013 wurde etwa 180 Mio. Euro erzielt, ins Werk Wien werden 40 Mio. Euro investiert. Carl Manner: „Niemetz zu kaufen, war uns zu teuer. – Die Marke Heller, die uns gehört, ist kaputt.“ Am 17. Oktober 2014 stürzte ein in Umbau befindlicher Teil der Manner-Fabrik in Hernals ein. 2016 erfolgte die Übersiedlung der Produktionsanlagen von Perg in Oberösterreich nach Wien.

2017 erfolgte ein großräumiger Umbau des Werkes in Wien, wobei auch der weltgrößte Waffelofen mit einer Kapazität von 49 Tonnen Waffeln täglich und 450 Schnitten pro Minute errichtet wurde. Gleichzeitig wurde in Zusammenarbeit mit Wien Energie ein Abluftsystem erstellt, wodurch etwa 600 Haushalte in der Umgebung mit Fernwärme versorgt werden können.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Andreas Pöschek unter der Lizenz CC BY-SA 2.0 at und gemeinfrei.



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