Das Geymüllerschlössel ist ein kleines Schloss (auf Wienerisch: Schlössel oder Schlössl, seltener Schlösschen) im westlichen 18. Wiener Gemeindebezirk Währing in der Katastralgemeinde Pötzleinsdorf. Es liegt nördlich des Pötzleinsdorfer Schlossparks.
Geschichte: Das Geymüllerschlössel ist nach dem
Erbauer Johann Jakob Geymüller (1760–1834), Bruder des
Grundherrn und Besitzers des Pötzleinsdorfer Schlosses
Johann Heinrich Geymüller (1754–1824), benannt. Das 1808 von
einem nicht näher bekannten Architekten errichtete
„Lustgebäude“ zeigt, der Zeitmode entsprechend, eine
Mischung von gotischen und orientalischen Stilelementen. Das
Objekt ging später in verschiedene Besitzerhände über, unter
anderem in jene des Johann Heinrich von Falkner-Geymüller,
der sein Vermögen verprasste und nach einer (bestrittenen)
Ansicht das Vorbild für Ferdinand Raimunds „Verschwender“
abgegeben haben soll (daher auch im Volksmund
„Verschwender-Villa“).
Seit 1888 stand das Gebäude im Eigentum des
Textilindustriellen Isidor Mautner (daher auch
„Mautner-Villa“), der es 1929 aufgrund der schlechten
Wirtschaftslage an die Österreichische Nationalbank
verpfänden musste. Die Hypothek ging 1938 auf die Deutsche
Reichsbank über, die 1944 den jüdischen Privatbesitz auch
formell „arisierte“. 1948 verkaufte die Österreichische
Nationalbank das Gebäude an die Republik Österreich, wobei
der Direktor der Staatsdruckerei Franz Sobek den Kaufpreis
in Devisen vorschoss und dafür ein lebenslanges Wohnrecht
erhielt. Sobek brachte dort auch seine bekannte
Uhrensammlung unter. Heute ist das Schlössel eine
Außenstelle des MAK Museums für angewandte Kunst, das einen
Einblick in die Wohnkultur der Empire- und Biedermeierzeit
gibt und die umfangreiche Uhrensammlung des Dr. Franz Sobek
zeigt.
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Bilder: Liberaler Humanist unter der Lizenz CC BY 3.0.
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