Die Johannes-Nepomuk-Kapelle ist eine römisch-katholische Kapelle im Bezirksteil Gersthof des 18. Wiener Gemeindebezirks Währing. Sie ist dem Heiligen Johannes Nepomuk geweiht.
Lage und Architektur: Die barocke Kapelle befindet
sich an der Gersthofer Straße 129. Links und rechts des
Gebäudes stehen barocke Wohnhäuser, darunter das Lydlsche
Stiftungshaus, das teilweise als Pfarrhaus der Kapelle
Verwendung findet.
Der rechteckige Hauptraum besitzt eine Kuppel und der
südlich gelegene Chor einen Turmaufsatz. Die straßenseitig
gelegene Nordfassade mit dem Hauptportal ist dreiachsig und
weist Nischenfiguren der Heiligen Antonius von Padua und
Maria Magdalena auf. Im Giebel über dem Hauptportal ist ein
Büstenrelief angebracht, das den Kirchenpatron Johannes
Nepomuk darstellt. Südlich des Chors ist eine kleine
quadratische Sakristei angebaut. Der Hauptraum ist durch
drei große Öffnungen mit einem östlich davon gelegenen
Nebenraum verbunden.
Die Gestaltung des Kapelleninneren ist einheitlich aus der
Barockzeit erhalten. Das Hauptfresko in der Kuppel stellt
Mariä Himmelfahrt dar. Das Ölbild an der Wand über dem
Hochaltar ist ein Werk von Andreas Viso aus dem Jahr 1737
und zeigt Johannes Nepomuk vor König Wenzel.
Geschichte: Die Johannes-Nepomuk-Kapelle wurde von
1736 bis 1737 als Haus- und Grabkapelle für Matthäus Lydl
von Schwanau erbaut und 1739 geweiht. Lydl von Schwanau war
Hofkriegsrat im Umfeld von Eugen von Savoyen gewesen und
wollte, als er sich in
Gersthof zur Ruhe setzte, zum täglichen Besuch der
Heiligen Messe nicht den Weg zur Währinger Pfarrkirche auf
sich nehmen. Er stiftete die Johannes-Nepomuk-Kapelle nicht
nur für seinen persönlichen Messbesuch, sondern gleich als
öffentliche Kapelle für alle Dorfbewohner.
Als im Zuge der josephinischen Reformen im Jahr 1784 die
römisch-katholische Pfarre Gersthof gegründet wurde, wurde
die Johannes-Nepomuk-Kapelle zu deren Pfarrkirche. Die
Pfarre war in Folge des Siebenjährigen Kriegs arm und blieb
zwei Jahre verwaist, da der Pfarrer aus Geldmangel um seine
Versetzung gebeten hatte. 1790 erhielt die
Johannes-Nepomuk-Kapelle ihren Turmaufsatz, dessen Helm 1813
erneuert wurde. Von 1887 bis 1891 wurde die heutige
Gersthofer Pfarrkirche erbaut. Ihr wurden 1899 die
Pfarrrechte von der Johannes-Nepomuk-Kapelle übertragen.
1902 übernahm der Trinitarier-Orden die Betreuung der
Kapelle, bis sie 1925 als Filialkirche der Pfarre Gersthof
unterstellt wurde.
Von 1975 bis 1979 erfolgte eine Restaurierung der Kapelle,
wobei in der Kuppel weitere barocke Fresken mit
Darstellungen der vier Evangelisten aufgedeckt wurden. Eine
weitere Innenrestaurierung erfolgte 1993.
In unmittelbarer Nähe befindet sich der Bildstock Gersthofer Straße 131 und
der Hl. Johannes von Nepomuk an der Gersthofer Straße 127.
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Quelle: Text: Wikipedia, Bild: www.nikles.net.
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