Der Helmut-Qualtinger-Hof ist ein Gemeindebau im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling. Er wurde zwischen 1958 und 1959 nach Plänen des Architekten Hermann Kutschera errichtet und umfasst 368 Wohnungen.
Lage: Der Helmut-Qualtinger-Hof liegt in der Döblinger Katastralgemeinde Untersievering. Die Wohnhausanlage wird im Süden von der Traklgasse begrenzt, im Südosten reicht das Gelände des Gemeindebaus bis zur Weinzingergasse bzw. Iglaseegasse heran. Im Osten ist der Helmut-Qualtinger-Hof durch drei Gebäude von der Grinzinger Allee getrennt, während im Norden die Paradisgasse (siehe auch Maria Theresia von Paradis) und im Westen die Daringergasse das Gelände begrenzt. Die offizielle Adresse der Wohnanlage lautet Daringergasse 12-20.
Geschichte und Bauwerk: Auf dem Gelände zwischen
Grinzinger Allee und Daringergasse wurde im Ersten Weltkrieg
ein Baracken-Notspital als K.u.K. Kriegsspital Grinzing
errichtet. Die verwundeten und kranken Soldaten wurden über
die Vorortelinie Station
Oberdöbling und die Wiener Straßenbahn 38 zugeführt. Mit
Patienten und Pflegepersonal war es mit 60 Baracken für
6.000 Menschen ausgelegt und hatte mittig ein Spitalskirche.
Die Leitung hatte Oberstabsarzt Arnold Durig. Alfred Adler
diente zuvor in Kriegspital Nr.6 in
Simmering und später auch in
Grinzing.
Auf dem Gelände des Helmut-Qualtinger-Hofs befand sich nach dem
Zweiten Weltkrieg ein Barackenlager für Familien, deren
Häuser während des Krieges zerstört worden waren. Während
den Jahren 1958 bis 1959 entstanden nach Plänen des
Architekten Hermann Kutschera auf dem Gelände 22 Gebäude,
die sich in 36 Stiegen gliedern, wobei die Gebäude locker
über das Gelände verteilt wurden. Dies führte zu
ausgedehnten Grünräumen zwischen den einzelnen Wohnblöcken.
Während der Großteil der Gebäude dreigeschossig mit
Satteldach und Lochfassaden ausgeführt wurde, umfassen die
drei an der Mittelachse der Anlage errichteten, über
quadratischem Grundriss errichteten Wohntürme acht Geschoße.
Mit ihnen setzte Kutschera auch die ersten Hochhäuser in
Döbling um. Kutschera gliederte
die Fassaden der Wohntürme mit Loggien an der Eingangsseite
und führte die Seitenfassaden mit Balkonen aus. Auch die
niedrigen Wohnblöcke erhielten Balkone und Loggien. Zudem
plante der Architekt drei zweigeschossige, würfelförmige
Häuser deren Fassadengestaltung er durch unterschiedliche
Farbgebung variierte. Als Kunstwerke befindet sich die
Brunnenplastik „Mutter mit Kind“ von Ferdinand Welz in der
Wohnhausanlage, zudem schmücken Mosaike von Rudolf Hausner,
Hermine Aichenegg und Carl Unger die Wohntürme des
Helmut-Qualtinger-Hofes.
Die Benennung der Wohnanlage erfolgte am 25. September 1989,
wobei der Namensgeber Helmut Qualtinger zwischen 1960 und
1976 hier gewohnt hatte. Auch der KPÖ-Politiker Johann
Koplenig lebte von 1960 bis 1968 in diesem Gemeindebau,
Thaddäus Podgorski wohnte von 1960 bis zum Anfang der 1980er
Jahre hier. Des Weiteren gehören die Schriftstellerin Friedl
Hofbauer und der Komponist Karl Grell zu den prominenten
Bewohnern des Helmut-Qualtinger-Hofes. Zudem erinnert eine
Gedenktafel an den Wienerlied-Komponisten Sepp Fellner.
Zwischen 2000 und 2001 wurden im Helmut-Qualtinger-Hof die Fenster und Türen um rund 1.050.000 Euro erneuert.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Anton-kurt (gemeinfrei), Maclemo (CC BY-SA 3.0 at) und www.nikles.net.
Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.
Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria
Email:
office@nikles.net
Website:
www.nikles.net
(c) 2024 www.nikles.net