Die Präsidentenvilla auf der Hohen Warte im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling war der offizielle Wohnsitz von vier österreichischen Bundespräsidenten der Zweiten Republik.
Geschichte: Die Villa mit der Adresse Hohe Warte
36 wurde etwa Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut. Seit 1938
war das Bauwerk auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen
Grundstück in Besitz des Ehepaares Alfred und Ella Götzl.
1939 flüchtete das jüdische Ehepaar, 1941 wurde der Besitz
arisiert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Villa
schwer beschädigt. 1950 wurden Haus und Grundstück an Alfred
Götzl und seine Tochter – Ella Götzl war während des Kriegs
verstorben – rückerstattet. 1951 verkauften sie die Villa um
145.000 Schilling an den Anwalt Kurt Grimm, der nach der
Renovierung die Villa 1965 um 9 Millionen Schilling an die
Republik Österreich weiterverkaufte. Auf Grundlage des
Restitutionsgesetz von 1998 wurde eine nochmalige
Restitution wegen „extremer Ungerechtigkeit“ eingefordert.
Diese lehnte das Schiedsgericht im Jahr 2005 ab.
Hier wohnten während ihrer Amtszeit die österreichischen
Bundespräsidenten Franz Jonas, Rudolf Kirchschläger, Kurt
Waldheim und Thomas Klestil. Gemäß dem Bezügegesetz steht
dem Bundespräsidenten, ebenso wie dem Bundeskanzler, eine
Amtswohnung zu. Wird eine solche nicht in Anspruch genommen,
werden die Miet- und Betriebskosten ersetzt.
Da Bundespräsident Heinz Fischer seinen Wohnsitz in der
Josefstädter Straße 21 im Gemeindebezirk
Josefstadt behielt und die
Renovierungskosten für das unterdessen desolate 764
Quadratmeter große Gebäude mit eigenem Schwimmbad und
Weinkeller zu hoch waren, wurde im Bundesgesetz über die
Veräußerung von unbeweglichem Bundesvermögen, und über die
Änderung des Bundesgesetzes zur Errichtung einer
Marchfeldschlösser Revitalisierungs und Betriebsgesellschaft
m.b.H. der Bundesminister für Finanzen zum Verkauf der
Grundstücke Hohe Warte 36 und Hohe Warte 34 ermächtigt.
Als Verkaufserlös wurden ungefähr 5 Millionen Euro erwartet.
Die Angebotslegung begann am 30. März 2007 und endete am 24.
Mai des gleichen Jahres. Am 1. Juni 2007 wurde die
Liegenschaft an die EPAM Immobilien GmbH verkauft. Über den
Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Gerüchten
zufolge soll er unerwartet hoch bei 8 Millionen Euro gelegen
haben.
Das Gebäude, das nicht unter Denkmalschutz stand, wurde von
Dezember 2009 bis Jänner 2010 abgerissen.
Auf dem Grundstück wurden Wohnungen der Luxusklasse errichtet.
Weiterer Wohnsitz: Als Sommersitz der
Bundespräsidenten dient seit 1947 das Jagdschloss Mürzsteg.
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Bilder: Extrawurst unter der Lizenz CC BY 3.0.
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