19. Bezirk - Reißerkreuz/Reiserkreuz
Das Reißerkreuz/Reiserkreuz befindet sich an der Kreuzung
Salmannsdorfer Höhe 4 und Agnesgasse 15 im 19. Wiener Gemeindebezirk
Döbling und zwar im Bezirksteil
Obersievering.
Es ist unter der ObjektID: 115178 denkmalgeschützt und im digitalen Kulturgüterverzeichnis der Gemeinde Wien (Österreich) unter der Nummer 75952 angeführt.
Der älteste Bildstock auf einem Seuchenfriedhof ist vermutlich
das Reisserkreuz (auch die Schreibweise Reiserkreuz oder
Reißerkreuz sind zu finden). Die Aufstellung des
Reisserkreuzes erfolgte im Jahr 1697 dort, wo im Sieveringer
Seuchenfriedhof die Opfer der Pest von 1679 beigesetzt
worden waren. Es steht am höchsten Punkt der Agnesgasse,
dort, wo der Weg vom
Dreimarkstein in die Agnesgasse mündet.
Dieses „Kreuz“ zeigt die Form des Bildstocks, der sich
deutlich von der Form der alten Totenleuchte ableitet. Der
breite, vierkantige Schaft trägt den „Tabernakel“, der auf
drei Seiten offen und an den Seiten von zwei
Balustersäulchen begrenzt ist. An der Innenseite der
Rückwand, wo ursprünglich wohl das Totenlicht angebracht
war, ist jetzt (1983) der farbige Druck eines Herz Jesu- und
Herz Mariens- Bildes in Holzrahmen. Das vierseitige
Pyramidendach des „Tabernakels“ aus Ziegeln wird von einem
schmiedeisernen Kreuz gekrönt, dessen kreuzförmige Mitte von
Strahlen umgeben ist und die Buchstaben IHS zeigt. Den
Schaft schmückt ein modernes farbiges Mosaik der
Gottesmutter mit Kind unter einem verzierten Schutzdach aus
Blech. Das Mosaik wurde bei der Renovierung des
Reisserkreuzes, 1968, von der Sängerin Rössl Madjan angebracht.
Die Bezeichnung „Reisserkreuz“ erklärt sich aus dem spröden Boden der Ried, welcher bei Trockenheit rissig wird.
Der
Stadtwanderweg 2 führt direkt daran vorbei.
Quelle: Text: Döbling, eine Heimatkunde, 1923, 200 Jahre Neustifter Pfarre, 1983, Dr. Elisabeth Gamillscheg,
Döblinger Museumsblätter, Mai 1973, Walter Berger, (Text tlw. geändert bzw. ergänzt), Bilder: www.nikles.net