Die Sieveringer Pfarrkirche St. Severin ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im Bezirksteil Sievering des 19. Wiener Gemeindebezirks Döbling.
Geschichte: Wahrscheinlich stand an der Stelle der
heutigen Sieveringer Pfarrkirche ursprünglich eine Kapelle
eines Herrenhofes. Der massive Turm könnte sogar auf einen
römischen Wachturm zurückgehen. 1330 wurde erstmals eine „Capelle
ze Suferingen“ urkundlich erwähnt. Bereits 1348 wurde
Sievering zur Pfarre erhoben. Eine Urkunde aus 1421 belegt,
dass die Kirche ursprünglich dem heiligen Andreas geweiht
war. Der erste Pfarrer, ein plebanus de Mitterhoven, ist
urkundlich aus dem Jahr 1355 belegt. Es handelte sich dabei
um einen Chorherren des Stiftes Klosterneuburgs, zu dem die
Pfarre Sievering bis heute gehört.
Der Namenspatron der Kirche änderte sich: Der heilige
Severin, der im 5. Jahrhundert hier als Missionar tätig
gewesen sein soll, löste den heiligen Andreas ab.
Über die Jahrhunderte wurde die Sieveringer Kirche mehrmals
um- und ausgebaut. Aus der Zeit der Gotik stammt noch das
Kirchenschiff, der Chor mit Strebepfeilern sowie zwei
Plastiken, eine Ölbergszene und die Figur eines Pelikans.
Alle übrigen Teile der Kirche stammen vom großen
Kirchenumbau aus dem Jahre 1896. Etliche an die Kirche
angebaute Gebäude wurden in diesem Jahr abgerissen, die
Westfassade, das südliche Portal sowie Turm und Dach wurden
völlig umgestaltet. Die neuen Elemente wurde dem alten Bau
angepasst und in der Form der Gotik gehalten. Der ehemals um
die Kirche gruppierte Friedhof wurde aufgelöst und in eine
Parkanlage umgewandelt. Einige der alten Grabsteine wurden
in die Kirchenfassade integriert. In der Parkanlage selbst
findet sich eine barocke Dreifaltigkeitssäule aus dem Jahre
1692, die zum Dank für das Erlöschen der Pest errichtet
wurde. Ebenfalls aus dem Barock stammt die im Park erhaltene
Statue des heiligen Johannes Nepomuk.
Im Inneren besticht die Pfarrkirche durch eine
vierjochige Halle, die nach den Türkenkriegen mit einem
frühbarocken Kreuzgewölbe versehen wurde. Das barocke
Hochaltarbild zeigt den Namenspatron der Kirche, den
heiligen Severin, während das nördliche Seitenaltarbild an
das Martyrium des früheren Kirchenpatrons Andreas erinnert.
Ihm gegenüber liegt in einem weiteren Seitenaltar die
Darstellung einer Madonna mit dem Kinde. Ebenfalls im Stil
des Barock ist die Kanzel ausgeführt, die die vier
Evangelisten und Christus als Welterlöser darstellt. Einzig
das Taufbecken aus dem 16. Jahrhundert hebt sich zeitlich
von der übrigen Innenausstattung ab.
Heute wird die Pfarre Sievering vom Grinzinger Pfarrer
mitbetreut. Die Aufgaben der Pfarrkanzlei werden ebenfalls
von der Pfarre Grinzing wahrgenommen.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net
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Günter Nikles
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