Die Heiligenstädter Kirche St. Jakob ist eine der beiden Kirchen der römisch-katholischen Pfarrei Heiligenstadt im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling am Heiligenstädter Pfarrplatz 3. Sie gilt als eine der ältesten Kirche außerhalb der Wiener Innenstadt und ist dem Heiligen Jakob geweiht.
Beschreibung: Die Kirche ist eine einfache romanische Anlage. Die heutigen Form stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der Bau besteht aus einem einschiffigen Langhaus mit einem um zwei Stufen erhöhtem, leicht verschobenem Presbyterium. An der linken Seite befinden sich drei Rundbogenfenster, rechts nur zwei. Die romanische Kirche besteht aus einem Langhaus mit einem quadratischen Chor.
Geschichte: In Heiligenstadt gab es schon früh ein
organisiertes Christentum und regelmäßige Gottesdienste. Die
Entstehung der Jakobskirche geht ins 5. Jahrhundert zurück.
Ab dem Jahre 1105 gibt es Berichte über einen hier
ausgeübten Severinkult. Wie aus einer Urkunde des Bischofs
Rüdiger von Passau aus dem Jahre 1243 hervorgeht, war die
Kirche in Heiligenstadt
vorerst eine Filialkirche von St. Martin in Klosterneuburg
und wurde erst 1246 von ihr getrennt.
Im Jahre 1263 wird zum ersten Mal ein Hospital und die dort
befindliche Pfarrerwohnung neben der Kapelle St. Jakob
erwähnt. 1307 wurde Heiligenstadt dem Stift Klosterneuburg
inkorporiert. Seit dieser Zeit sind Augustiner-Chorherren
Pfarrer der Gemeinde Heiligenstadt. Ihre Seelsorge erstreckte sich damals
auch auf die Nachbargemeinden
Grinzing,
Sievering,
Salmannsdorf,
Nussdorf,
Ober- und
Unterdöbling. Die
Pfarrchronik erzählt, dass im Jahre 1480 ein Pfarrer, zwei
Kooperatoren und fünf berittene Kapläne tätig waren.
Während der ersten Türkenbelagerung wurde die Kirche
zerstört (14. Oktober 1529) und 1534 wieder aufgebaut, 1668
restauriert. Während der zweiten Türkenbelagerung (1683)
wurden die Kirche und das danebenliegende Hospital zerstört.
Nur die Kirche wurde wieder aufgebaut. Im Jahr 1745 stiftet
Kardinal Fürst von Kollonitz der Kirche eine Partikel des
hl. Severin, welcher seither als Reliquie verehrt wird. 1752
erhält sie einen Turm.
Im Jahr 1952/53 wurde bei archäologischen Grabungen in der
Jakobskirche sowohl innerhalb der Kirche und teilweise
darüber hinausgreifend ein zweimal zerstörter römischer Bau
ausgegraben. Innerhalb dieses Gebäudes befinden sich zwei
frühchristliche Gräber. Die für die Gräber verwendeten
Ziegel stammen von der 10. Legion. Nördlich der Kirche
befand sich ein römischer Friedhof, in dessen Nähe 1980 auch
ein Grab aus der Awarenzeit gefunden wurde. Daraus leitet
sich auch eine weitere Theorie für den Namen der Ortschaft
Heiligenstadt ab:
Jeder Friedhof galt in früherer Zeit als „locus sanctus“.
Dieser Friedhof dürfte für die sich im Mittelalter
entwickelnde Ortschaft so kennzeichnend gewesen sein, dass
sie Heiligenstadt
genannt wurde. Einen Zusammenhang mit dem Grab des heiligen
Severin lehnen neuere Forschungen allerdings ab.
Hier trifft sich heute auch die melkitische griechisch-katholische Gemeinde Wien.
Beschreibung: Die Kirche ist eine einfache romanische Anlage. Die heutige Form stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der Bau besteht aus einem einschiffigen Langhaus mit einem um zwei Stufen erhöhtem, leicht verschobenem Presbyterium. An der linken Seite befinden sich drei Rundbogenfenster, rechts nur zwei. Die romanische Kirche besteht aus einem Langhaus mit einem quadratischen Chor.
Pfarrplatz und Beethovenhaus:
Der alte Pfarrplatz neben der Kirche ist nur durch schmale Gassen zugänglich und hat einen sehr warmen, anheimelnden Charakter. Er hat auch eine gute Akustik und eignet sich daher gut für kleinere Freiluftveranstaltungen. Beispielsweise finden dort öfters Freiluftkonzerte der Wiener Chöre statt.
Neben der Pfarrkirche, am Pfarrplatz 2, befindet sich das Beethoven-Wohnhaus
(Heuriger "Mayr am Pfarrplatz").
Es ist ein Weinhauerhaus, in dem sich Beethoven im Sommer 1817 aufhielt.
Am Pfarrplatz 4 befindet sich die ehemalige Volksschule von Heiligenstadt.
Ca. 200 Meter entfernt, in der Probusgasse 6, befindet sich das Haus des Heiligenstädter Testaments,
indem Ludwig van Beethoven im Jahre 1802 hier sein sogenanntes Heiligenstädter Testament verfasst haben soll.
Quelle: Text: Wikipedia, Bild: www.nikles.net.
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Günter Nikles
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