Die Brigittakirche ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im Wallensteinviertel im 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau am Brigittaplatz. Der mächtige Sakralbau, eines der Wahrzeichen des 20. Bezirks, ist der Heiligen Brigitta (oder auch Birgitta), Stifterin eines schwedischen Frauenordens, geweiht. Die schwedische Nationalheilige lebte von 1303 bis 1373. Sie rief Menschen zum Glauben auf, zur Umkehr zu Gott, und setzte sich auch für den Weltfrieden ein.
Geschichte: Im Jahr 1846 gelangte der
Leopoldstädter Bezirksausschuss einhellig zur Ansicht, dass
in der Brigittenau eine eigene
Pfarre gegründet werden sollte. Demzufolge erwarb der Wiener
Fürsterzbischof Kardinal Joseph Othmar von Rauscher zur
Errichtung der zugehörigen Kirche 1867 vom Stift
Klosterneuburg ein Grundstück. Am 17. Dezember des selben
Jahres beschloss der Wiener Gemeinderat die Errichtung der
Brigittakirche, an deren Bau von 1868 bis 1874 gearbeitet
wurde. Am 30. Mai fand die Schlusssteinlegung, am darauf
folgenden Tag die Weihe der neuen Kirche durch Kardinal
Rauscher statt. Wiederum einen Tag später wurde die Pfarre
St. Brigitta kanonisch errichtet, deren südliche Grenze
damals der Gaußplatz, im Norden der Brigittenauer Spitz
bildete.
In Anbetracht des starken Bevölkerungswachstums vereinbarten
im Jahr 1905 der Wiener Bürgermeister Karl Lueger,
Weihbischof Marschall und Regierungsvertreter die Errichtung
einer Notkirche in Zwischenbrücken, die als eigenständige
Pfarre Zwischenbrücken von St. Brigitta im Jahr 1906
abgetrennt wurde. Eine weitere Verkleinerung des
Pfarrgebietes von St. Brigitta erfolgte 1939, als die
Eucharistische Gedächtniskirche, ebenfalls eine Notkirche
und Vorläuferin von St. Johann Kapistran, zu einer eigenen
Pfarrgemeinde erhoben wurde.
Am 22. März 1945 wurden sowohl Brigittakirche als auch der
zugehörige Pfarrhof im Zuge der Kampfhandlungen des Zweiten
Weltkriegs durch Bomben und Luftminen schwer beschädigt. Die
bauliche Wiederherstellung beider Gebäude konnte 1948
abgeschlossen werden.
1950 wurde durch die Errichtung der Pfarre Muttergottes im
Augarten erneut ein Teil des Pfarrgebietes von St. Brigitta
abgetrennt, im Jahr 1959 entstand zudem die Notkirche
Eisfabrik in der Klosterneuburgerstraße auf Initiative von
Prälat Josef Gorbach. 1972 wurde die Brigittakirche durch
ein Erdbeben erneut schwer beschädigt, in dessen Folge der
alte Pfarrhof abgerissen werden musste. In den Jahren 1973
und 1974 erfolgte eine Außenrenovierung der Kirche zur
Behebung der Erdbebenschäden, im gleichen Jahr wurde auch
ihr 100-Jahr-Jubiläum gefeiert. Die letzte Verkleinerung des
Pfarrgebietes von St. Brigitta wurde 1978 mit der Errichtung
der Pfarrexpositur Zum göttlichen Erlöser durchgeführt.
Seither bestehen die heutigen Pfarrgrenzen. In den Jahren
1984 und 1985 wurde der Innenraum der Kirche einer
Renovierung unterzogen.
Architektur und Ausstattung: Die Brigittakirche wurde als neugotischer Backsteinbau mit Doppeltürmen nach Entwürfen des Architekten und Dombaumeisters Friedrich von Schmidt errichtet, die Bauleitung dabei hatte Richard Jordan inne. Das Langhaus der Kirche, das dreischiffig querschifflos und sechsjochig errichtet wurde, ist 60m lang, 20,5m breit und 19m hoch. Das Langhaus weist im Gegensatz zu anderen neugotischen Kirchen in Wien keine Kreuzgewölbe auf, sondern lediglich quer angeordnete Spitzbögen. Das Steildach des Langhauses und des Chores ist mit farbigen Ziegeln bedeckt. Das Bildnis am Hochaltar stammt von Franz Hohenberger.
Die Orgel der Brigittakirche, die über 21 Register auf 2 Manualen und Pedal verfügt, wurde von G. F. Steinmeyer & Co. für die Weltausstellung 1873 in Wien errichtet und danach nach St. Brigitta übertragen. Ebenfalls bei der Weltausstellung zu sehen waren die sechs Glocken der Brigittakirche, die 1873 in die Türme aufgezogen wurden.
Am 8. Oktober 1986 wurde in der Kirche eine
Brigittastatue des Künstlers Engelbert Häupl aufgestellt.
Vor der Brigittakirche befindet sich das Bezirksrad, eine Station zum Laden von E-Bikes,
das Amtshaus für den 2. und 20. Bezirk
sowie ein Trinkwasserbrunnen.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: © Bwag/Wikimedia und www.nikles.net.
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Günter Nikles
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