Die in den Jahren 1923/24 nach Plänen von Erich Leischner
errichtete Wohnhausanlage mit 268 Wohnungen wurde nach dem
deutschen Politiker Robert Blum (10.11.1807, Köln –
9.11.1848, Wien) benannt.
Robert Blum musste mit 13 Jahren das Gymnasium verlassen, um
sich seinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Er ging
nach Leipzig, wo er sich als Theaterdiener und Schreiber
durchschlug und der liberalen Bewegung anschloss. Blum, der
sich in seiner Freizeit unermüdlich weiterbildete, wurde
schließlich zum Publizisten und politischen Schriftsteller.
Von 1839 bis 1842 veröffentlichte er das "Allgemeine
Theaterlexikon", von 1843 bis 1847 das fünfbändige
politische Taschenbuch "Vorwärts".
Blum galt bald als einer der führenden Köpfe der
radikal-liberalen sächsischen Opposition. Als im
Revolutionsjahr 1848 in Frankfurt am Main ein "Vorparlament"
gewählt wurde, war Blum der Sprecher der republikanischen
Linken und wurde zum Vizepräsidenten der Versammlung
gewählt.
Im Oktober 1848 wurde Robert Blum mit einer Sympathieadresse
der Liberalen ins revolutionäre Wien gesandt, wo er sich
aktiv am Kampf gegen die kaiserlichen Truppen beteiligte.
Nach der Einnahme Wiens durch Feldmarschall Windischgrätz
wurde Blum, obwohl unter Immunität stehend, auf Anweisung
Fürst Schwarzenbergs in der
Brigittenau standrechtlich erschossen.
Große Rundbogenloggien und Giebel kennzeichnen diese frühe
Wohnhausanlage mit parkartigem Innenhof, mehreren
Geschäften, Zentralwäscherei und Bad. Die lange Front zur
Engerthstraße ist nach außen hin gestaffelt, der Mittelblock
deutlich zurückversetzt; im rechten Außentrakt fällt ein
verglastes Stiegenhaus auf.
Über dem Portal prangt eine überaus dämonisch wirkende
Robert-Blum-Büste von Mario Petrucci.
Im Hof verschiebt sich die Gebäudeachse um 90 Grad. Der
turmartig erhöhte Trakt im Nordosten enthält im Erdgeschoss
die Bade- und Waschanlage, über deren Eingang eine weitere
eigenartige Maske wacht.
An das Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung erinnern
auch die Robert-Blum-Gasse (seit 1919) und die Robert
Blum-Schule im 20. Bezirk.
Literatur: Robert Blum: Hans Blum, Blum – ein Zeit-
und Charakterbild für das deutsche Volk, 1878; Carl
Friedrich, Das Lied vom treuen Robert, 1848. -
Robert-Blum-Hof: Hans und Rudolf Hautmann, Die
Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut
Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur
und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002.
Bilder: Clemens unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und Clemens unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 at.
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