Der Winarskyhof wurde in den Jahren 1924 bis 1926 nach
Plänen von Josef Hoffmann, Josef Frank, Oskar Strnad, Oskar
Wlach, Franz Schuster, Adolf Loos, Margarete Lihotzky, Karl
Dirnhuber und Peter Behrens erbaut.
Die große Wohnhausanlage umfasst 534
Wohnungen, zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen
(Kindergarten, Versammlungssaal, Bibliothek, Ateliers und
Werkstätten) sowie Geschäftslokale und wurde nach dem ersten
sozialdemokratischen Gemeinderat der
Brigittenau, Leopold Winarsky (1873–1915), benannt.
Trotz der persönlichen Handschrift der beteiligten
Stararchitekten wurde hier eines der bemerkenswertesten
Ensembles geschaffen – ein Bau, der schlicht, monumental und
intim zugleich ist.
Der Winarskyhof bildet eigentlich eine größere, an der Nord-
und Westseite von einer Volksschule und dem ehemaligen
Brigitta-Spital (1925/26 als Entbindungsheim errichtet)
geschlossene Hofanlage, in die ein zweiter, kleinerer Hof
integriert wurde; beide Anlagen werden von der Leystraße,
die insgesamt vier Mal monumental überbrückt wird,
durchschnitten.
Besonders eindrucksvoll ist die lange Front mit monumentalem
Torbau und z.T. expressiven Fassaden an der Winarskystraße.
Auf dem Platz vor dem Durchgang zum Hof befand sich einst
das Denkmal für Ferdinand Lassalle von Mario Petrucci
(1928), bestehend aus einem Obelisken mit Bronzekopf, das
von den Austrofaschisten 1936 abgetragen und zerstört wurde.
Der große Veranstaltungssaal im zentralen Innenhof wurde
unter dem Namen Winarsky-Kino ab 1926 für Filmvorführungen
genutzt. 1936 wurde das "Winarsky" in "Höchstädt" umbenannt
und, so wie die beiden anderen Großkinos des Bezirks, das
"Wallenstein" und das "Vindobona", zum
Bezirksuraufführungskino erklärt. 1969 musste das "Winarsky",
das noch sechs Jahre zuvor modernisiert worden war und dabei
seinen alten Namen wiedererhalten hatte, schließen. Heute
ist hier ein Supermarkt untergebracht.
Quelle: Hans und Rudolf Hautmann, Die
Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut
Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur
und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002, Bilder: Priwo, gemeinfrei und Clemens unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 at.
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