Der Wasserbehälter Bisamberg der Wiener Wasserwerke wurde
zwischen 8. November 1993 (Grundsteinlegung) und 18.
September 1996 (Eröffnung) sowohl als erster „transdanubischer“
Wasserbehälter als auch als erster auf einem frei
zugänglichen Areal errichtet.
Der Behälter Bisamberg fasst in zwei Kammern 60.000
Kubikmeter Trinkwasser, womit die rund 100.000 Haushalte von
Floridsdorf und
Donaustadt im Notfall etwa zwei
Tage lang versorgt werden könnten.
Zweck der Errichtung des Behälters war die Bevorratung und
damit erfolgende Herstellung der Versorgungssicherheit für
die jenseits der Donau gelegenen Bezirke
Floridsdorf und
Donaustadt sowie die Speicherung
von Trinkwasser aus den Wiener Hochquellenleitungen zur
Abdeckung des Spitzenverbrauchs mit damit verbundene
Reduktion von Druckschwankungen. Der Einsatz des
Grundwasserwerks Lobau kann dadurch eingeschränkt werden.
Technisch gesehen ist der Behälter ein so genannter
„Gegenbehälter“, der an das Leitungsnetz der Wiener
Wasserwerke nur über eine einzige Rohrleitung angeschlossen
ist. Die Errichtung des Bauwerks samt Rohrleitungen von 11,6
Kilometern Länge kostete rund 600 Millionen Schilling (43,6
Millionen Euro) (228 Millionen Schilling oder 16,6 Millionen
Euro für den Behälter selbst sowie 372 Millionen Schilling
oder 27 Millionen Euro für den Rohrleitungsbau. Die
Konstruktion als Gegenbehälter und der damit verbundene
Entfall einer zweiten Anschlussleitung ersparte der Stadt
Wien Kosten in Höhe von rund 200 Millionen Schilling oder
14,5 Millionen Euro.
Mit der künstlerischen Ausgestaltung des Behälters
Bisamberg, der als erster und einziger Wasserbehälter der
Wiener Wasserwerke nicht eingezäunt und daher frei
zugänglich ist, wurde dem Künstler Gottfried Kumpf
beauftragt. Die von der Brünner Straße aus sichtbare
wellenförmig geschwungene Fassade des Behälters besteht aus
blau eingefärbtem Beton und ist gemeinsam mit dem Vorplatz
mit aus emailliertem Stahl gefertigten Figuren von Fischen,
Nixen und einem Wassermann geschmückt. Auch die
Lieblingsfigur von Gottfried Kumpf, der Asoziale, ist
vertreten.
Gabriele Dorffner | Matthias Marschik Der Bisamberg Der transdanubische Wächter Edition Winkler-Hermaden 2022. 120 S. mit zahlreichen Abbildungen. Geb. ISBN 978-3-9504937-9-5. EUR 19,50 |
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