In den Werschetzer Bergen begegnet der Wanderer dem
sogenannten "Türkenkopf". Die Sage berichtet, das Haupt
eines türkischen Anführers habe sich in diesen ansehnlichen
Felsen verwandelt, als ihm die Ankunft der Kaiserlichen
gemeldet wurde. Der Schreck vor dem eugenischen Heer hat den
Türken versteinert. Ein anderer Türke aus Werschetz verließ
aus dem gleichen Grunde seine rumänische Geliebte und floh
über die Donau.
Angst und Flucht der unübersehbar großen Heerhaufen Osmans
meldet auch die Sage von der Entstehung des Wujanahügels:
Zwischen Tschoka und Sanad im Banat erheben sich mehrere
Hügel, die im Volksmund Türkengräber heißen. Der Sage nach
liegen dort die in der Schlacht bei Zenta gefallenen Osmanen
begraben. Durch seine Höhe und Ausdehnung fällt ein Hügel
besonders auf. Es ist der Wujan oder Wujanahügel. Dort stach
der flüchtige Sultan Mustapha seine Lieblingsfrau Wujana
nieder. Alle fliehenden, vorübereilenden Türken warfen jeder
eine Handvoll Erde auf die Tote; und so soll der Wujanahügel
entstanden sein, zu dem noch im vergangenen Jahrhundert
türkische Pilger wallfahrten.
Mit der Schlacht von Peterwardein hängt die Sage von der
Breuner-Eiche unmittelbar zusammen. Neben der Peterwardeiner
Wallfahrtskirche, Maria Schnee, steht die Breuner-Eiche. Der
Sage zufolge soll Feldmarschallleutnant Graf Siegfried
Breuner nach seiner Gefangennahme von den Türken an diesen
Baum gefesselt worden sein. Drei Tage und drei Nächte
verbrachte er an dieser Stelle und musste den wechselvollen
Kämpfen um Peterwardein zuschauen. Als Prinz Eugen die
Schlacht zugunsten der Kaiserlichen entschieden hatte, wurde
Breuner von den Türken enthauptet. Man sagt, die Türken
seien durch eine List der Kaiserlichen völlig verwirrt und
schließlich zur Niederlage gezwungen worden. Prinz Eugen gab
seinen Reitern Befehl, die Pferde mit verkehrten Hufeisen zu
beschlagen. Obwohl die Spuren im frischgefallenen Schnee
ihre Absicht scheinbar begünstigten, konnten die Türken das
Christenheer doch nicht verfolgen. Sie gingen in die Irre
und erlagen bereits in den Mittagsstunden des 5. August
1716. An der Stelle der heutigen Wallfahrtskirche wurde in
Anwesenheit des Prinzen am Siegestage der Ambrosianische
Lobgesang angestimmt. In der Kirche befindet sich ein
Gemälde, das Prinz Eugen in dankbarer Erinnerung an den Sieg
bei Peterwardein am Tag Maria Schnee (5. August 1716)
gestiftet hat. Eugens Namen tragen überdies auch eine Insel
nordwestlich von Peterwardein und der schönste Höhenweg in
der Fruschka Gora.
Etwa zehn Kilometer nordöstlich von der Banater Hauptstadt
Temes-var liegt das Dorf Jahrmarkt-Gyarmata. Die deutschen
Einwohner erzählen sich über die Entstehung ihres
Dorfbrunnens folgende Sage: Als Prinz Eugen mit seinem Heer
vor Temesvar stand, um den Türken endgültig die Festung zu
entreißen, da war große Not im Land. Vergeblich suchten die
Soldaten in der sumpfigen Gegend gutes Trinkwasser. Weit und
breit fanden sie keinen Brunnen und keine Quelle. Prinz
Eugen lag mit etlichen Truppen in Jahrmarkt und rastete. Der
Feldherr hatte die Gewohnheit, so wie seine Soldaten unter
freiem Himmel zu schlafen. Er ruhte am Fuße einer alten
Weide und hatte einen seltsamen Traum. Eine Stimme sagte
ihm, dass unter der Baumwurzel ein verborgenes Wasser
fließe. Als er hierauf erwachte, legte er sogleich die
Quelle mit seinem Schwert frei, und die Soldaten konnten das
beste Wasser trinken. Sie erquickten sich an dem frischen
Labsal vor der entscheidenden Schlacht. Seither fließt in
Jahrmarkt der Prinz-Eugen-Brunnen.
Quelle: Nach der Donauschwäbischen Gedenkschrift zum
300. Geburtstag des Prinzen Eugen. Wien 1963.
Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.
Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria
Email:
office@nikles.net
Website:
www.nikles.net
(c) 2024 www.nikles.net