Person - Friedrich Wiese
Friedrich Wiese, Kassenfabrikant, Rittmeister in der Reserve, * 06.05.1870, † 12.02.1934 in Wien, Bestattungsdatum: 15.02.1934,
Ehemann von Gisela (Gisa) Wiese, geb. Eger, Gesellschafterin SKW und Kassenfabrik Friedrich Wiese, * 05.04.1873, † 15.03.1951
und Marietta (Mariette) Wiese, geb. Schuster, * 1885, † 17.09.1911 im 27. LJ.,
Sohn von Friedrich Wiese, † 20.05.1882 im 39. LJ., Kassenfabrikant, Besitzer des Verdienstkreuzes mit der Krone, und Josefine Wiese, geb. Brzezowsky, verw. Wiese-Kostersitz * 1848, † 25.11.1907.
Neue Freie Presse vom 16.2.1934, Seite 15:
Statt jeder besonderen Anzeige.
Gisa Wiese gibt im eigenen und im Namen ihrer Tochter Gertrud sowie aller Verwandten in namenlosem
Schmerz Nachricht von dem Hinscheiden ihres innigstgeliebten, unvergesslichen Gatten, des Herrn
Kommerzialrat Friedrich Wiese
Kassenfabrikant, Rittm, i. d. Res. etc.
welcher nach langem, schwerem Leiden am 12. Februar 1934 im 64. Lebensjahre sanft entschlafen ist.
Wir haben unseren teuren Toten seinem Wunsche gemäss gestern in aller Stille zur letzten Ruhe geleitet.
Die heilige Seelenmesse wird Samstag den 17. d. M in der
Dreifaltigkeitskirche, Alserstrasse, um 10 Uhr
vormittags gelesen.
Wir bitten, von Kondolenzbesuchen abzusehen!
Wien, am 16. Februar 1934.
Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 16.2.1934, Seite 10:
(Kommerzialrat Friedrich Wiese gestorben.) Gestern wurde
in aller Stille der am 12. d. im 64. Lebensjahre gestorbene
Industrielle Rittmeister i. d. Res. Kommerzialrat Friedrich
Wiese begraben. Kommerzialrat Wieses Name ist mit der
österreichischen Kassenerzeugnng aufs engste verknüpft, die
Wiese-Kassen haben guten, alten Klang, und Friedrich Wiese
hat den von seinem Großvater im Jahre 1852 gegründeten
Industriezweig mit großer Tatkraft und kaufmännischer Begabung
fortgeführt und ausgebaut. Mit Kommerzialrat Wiese ist aber
auch ein guter Mensch und guter Wiener dahingegangen, der
sich weit über seinen Stand hinaus allgemeiner Wertschätzung
erfreute.
Die Stunde vom 29.6.1934, Seite 2:
Märchen vom Giftmord
Am 12. Februar, als draußen in der Vorstadt
Tausende im Kugelregen standen,
verschied in seiner Wohnung der Kassenfabrikant
Friedrich Wiese nach monatelangem
Krankenlager. Einige Tage später, als die
Polizei und die Staatsanwaltschaft tausende
Anzeigen ans allen Kreisen der Bevölkerung
erhielt, kam auch
eine Anzeige über den Tod des Fabrikanten.
Es war ein anonymer Brief, unterschrieben
mit „Pflegeschwester Philomena Wallusch“.
Eine Pflegeschwester mit diesem Namen
existiert in Wien nicht. Den Brief hatte der
61jährige Maschinist Alois Ruß, Hausbesorger
im Hause Wieses, geschrieben. Darin
stand, daß der Fabrikant von seiner Gattin
vergiftet worden sei.
Es wurden Erhebungen eingeleitet, die
aber
die völlige Haltlosigkeit der ungeheuerlichen Beschuldigung
gegen die trauernde Witwe ergaben. Gegen
Ruß wurde daraufhin die Anklage wegen
Verbrechens der Verleumdung
erhoben. Er hat sich heute vor dem Schöffen
gericht unter Vorsitz des Hofrates Doktor
Grütz zu verantworten. Er gibt zu, den
Brief geschrieben zu haben, doch nicht aus
eigenem Antriebe, sagt er, sondern über
Aufforderung und nach dem Diktat — Philomenens.
Nach dem Diktat Philomenens, die
nicht existiert ... Er hat es aus Rache getan,
weil er von Wiese, in dessen Fabrik er
gearbeitet hatte, entlassen worden ist.
Wiener Zeitung vom 11.2.1875, Seite 6:
Friedrich Wiese, k. k. landesb. Cassenfabricant
und Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der
Krone, gibt, von tiefem Schmerz gebeugt, allen Verwandten
und Freunden Nachricht von dem höchst betrübenden
Hinscheiden seines innigstgeliebten Sohnes
Karl Wiese,
welcher Mittwoch den 10. Februar 1875 um halb
7 Uhr Früh, nach längerem schmerzvollen Leiden, versehen
mit den Tröstungen der heil. Religion, im 25.
Lebensjahre sanft in dem Herrn entschlafen ist.
Die irdische Hülle des theuern Verblichenen wird
Freitag den 12. d. Mts., um 2 Uhr Nachmittags,
vom Trauerhause: IX. Mariannengasse Nr. 4,
in die evangelische Pfarrkirche A, C., I. Bez., Dorotheergasse,
geführt, daselbst feierlich eingesegnet und
sodann auf dem
evangelischen Friedhofe nächst der
Matzleinsdorfer Linie in der Familiengruft zur ewigen Ruhe beigesetzt.
Wien, den 10. Februar 1875.
Neue Freie Presse vom 1.9.1881, Seite 14:
TODES-ANZEIGE.
Tiefbetrübten Herzens geben die Gefertigten Nachricht von dem Hinscheiden
ihres innigstgeliebten Gatten, resp. Vaters, Schwieger- und Grossvaters, des Herrn
Friedrich Wiese,
Besitzers des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, k. k. Hof-Kassenfabrikanten, Ehrenhauptmanns
des k. k. priv. Garde-Grenadier-Korps in Prag etc. etc.,
welcher Mittwoch den 31. Angust 1881 um 1/2 8 Uhr Früh nach langem schmerzlichen
Leiden, versehen mit den Tröstungen der heil. Religion, im 63. Lebensjahre selig in dem
Herrn entschlafen ist.
Die irdische Hülle des theuren Verblichenen wird Freitag den 2. September um
2 Uhr Nachmittags vom Trauerhause: IX., Mariannengasse 4 in die evangelische Kirche
A. C., Stadt, Dorotheergasse, überführt, daselbst feierlich eingesegnet und sodann auf dem
evang. Friedhofe ausser der Matzleinsdorfer Linie in der Familiengruft zur Ruhe beigesetzt.
Wien, den 31. August 1881.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Wiener Zeitung vom 4.9.1881, Seite 10:
Wiese Friedrich, k. k. Hof Cassenfabricant, 63 J., IX., Mariannengasse 4,
Gehirnschlag.
Neue Freie Presse vom 22.5.1882, Seite 7:
Tiefbetrübten Herzens geben die Gefertigten Nachricht
von dem Hinscheiden ihres innigstgeliebten Gatten, resp.
Vaters und Sohnes, des Herrn
Friedrich Wiese,
k. k. Hof-Kassenfabrikanten, Ehrenhauptmannes des k. k.
priv. Garde-Grenadier-Korps in Prag ec. ec.,
welcher Samstag den 20. Mai 1882, um 1/2 6 Uhr Früh,
nach kurzem Leiden, versehen mit den Tröstungen der heil.
Religion im 39. Lebensjahre selig in dem Herrn entschlafen ist.
Die irdische Hülle des theuren Verblichenen wird
Montag den 22. d. M., um 3 Uhr Nachmittags, vom
Trauerhause: IX. Bez., Mariannengasse Nr. 4, in die
evangeltiche Kirche A. C. (Stadt, Dorotheergasse Nr. 18)
überführt, daselbst feierlich eingesegnet und sodann auf
dem
evangelischen Friedhofe außer der Matzleinsdorfer
Linie in der Familiengruft beigesetzt.
Wien, den 20. Mai 1882.
Josefine Wiese, geb. Brzezowsky, als Gattin.
Friedrich, Marie und Heinrich Wiese, als Kinder.
Marie Wiese, als Matter.
Das Vaterland vom 22.3.1892, Seite 7:
Wiese Maria, Waffenfabrikantens-Witwe, 74 J., 9. Bez., Mariannengasse 4, an Altersschwäche.
Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 18.9.1911, Seite 24:
Kaiserl. Rat Friedrich Wiese gibt im eigenen und im Namen aller Verwandten
tief erschüttert Nachricht von dem Hinscheiden seiner innigstgeliebten,
unvergesslichen Gattin, bezw. Schwester, Tante, Schwägerin und Nichte, der Frau
Mariette Wiese, geb. Schuster
welche Sonntag, den 17. September 1911, um 1/2 1 Uhr nachmittags, nach langem
schwerem Leiden und Empfang der heiligen Sterbesakramente im 27. Lebensjahre
selig im Herrn entschlafen ist.
Die entseelte Hülle der teuren Verblichenen wird Dienstag, den 19. d. M.,
um 1/2 4 Uhr nachmittags vom Trauerhause: IX. Mariannengasse Nr. 5, in die
Pfarrkirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit in der Alserstrasse überführt,
daselbst feierlichst eingesegnet und sodann auf dem
Friedhofe in Hietzing [Gruppe: 18, Nummer: 11] nach
nochmaliger Einsegnung in der Familiengruft zur ewigen Ruhe beigesetzt.
Die heiligen Seelenmessen werden Mittwoch, den 20. d. M., um 10 Uhr vormittags
in obgenannter Pfarrkirche gelesen werden.
Schloss Aigen, Wien, den 17. September 1911.
Wiener Salonblatt vom 23.9.1911, Seite 14:
Sonntag starb hier nach längerem schweren Leiden Frau
Marietta Wiese geb. Schuster, die Gemahlin des kais. Rates
Friedrich Wiese, eine ob ihrer Wohltätigkeit in weiten Kreisen der
Gesellschaft bekannte und beliebte Dame, im 27. Lebensjahre. Frau
Xavera Brix, [geb. Schuster, Ehefrau von Konrad Brix, ca. 1856-11.03.1919] ist die Schwester der Verstorbenen.
Weiters im Grab bestattet:
Franz Wiese, Kassen-Fabrikanten-Sohn, 17 Jahre, Bestattungsdatum: 23.11.1869, 9., Mariannengasse 4 (Daten: Fremden-Blatt vom 26.11.1869, Seite 10)
Karl Wiese, † 10.02.1875 im 25. LJ., Bestattungsdatum: 12.02.1875, 9., Mariannengasse 4
Friedrich Wiese, Kassenfabrikant, Rittmeister in der Reserve, * 06.05.1870, † 12.02.1934 in Wien
Friedrich Wiese, k. k. Hof-Kassenfabrikant, Ehrenhauptmann des k. k. priv. Garde-Grenadier-Korps in Prag, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, † 31.08.1881, 63 Jahre, Bestattungsdatum: 02.09.1881, 9., Mariannengasse 4
Friedrich Wiese, k.k. Hof-Kassenfabrikant, Ehrenhauptmann des k. k. priv. Garde-Grenadier-Korps in Prag, † 20.05.1882 im 39. LJ., Bestattungsdatum: 22.05.1882, 9., Mariannengasse 4
Maria Wiese, Kassen-Fabrikanten-Witwe, † 15.03.1892, 74 Jahre, Bestattungsdatum: 17.03.1892, 9., Mariannengasse 4
Gisela Wiese, geb. Eger, Gesellschafterin SKW und Kassenfabrik Friedrich Wiese, * 05.04.1873, † 15.03.1951, 78 Jahre, Bestattungsdatum: 20.03.1951
Gertrud Selzer, geb. Benedict (Benedikt), * 03.09.1899, † 18.12.1986, Bestattungsdatum: 07.01.1987, 9. Mariannengasse 5 (im Jahr 1938)
Anna Mischko, Bestattungsdatum: 06.10.1987
Leopold Mischko, Bestattungsdatum: 06.10.1987
Barbara Mischko, Bestattungsdatum: 06.10.1987
Emilie SELZER, * 09.10.1925, Bestattungsdatum: 26.04.2022
Die Grabstelle befindet sich am
Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf (Gruppe: GRU, Grabnummer: 144).
Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Neue Freie Presse vom 16.2.1934, Seite 15, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 16.2.1934, Seite 10, Die Stunde vom 29.6.1934, Seite 2, Neue Freie Presse vom 27.11.1907, Seite 29, Wiener Zeitung vom 11.2.1875, Seite 6, Neue Freie Presse vom 1.9.1881, Seite 14, Wiener Zeitung vom 4.9.1881, Seite 10, Neue Freie Presse vom 22.5.1882, Seite 7, Das Vaterland vom 22.3.1892, Seite 7, Pester Lloyd vom 9.11.1893, Seite 12, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 18.9.1911, Seite 24, Wiener Salonblatt vom 23.9.1911, Seite 14.