Person - Johann Czjzek von Smidaich
Johann Baptist Czjzek seit 1899 Edler von Smidaich (* 20. März 1841 in Wien; † 6. Februar 1925 ebenda, Bestattungsdatum: 9. Februar 1925) war ein österreichischer Industrieller und Porzellanfabrikant.
Leben: Czjzek war ein Sohn des Geologen Johann Baptist Czjzek. Er wurde nach einem Studium der Chemie zunächst Chemiker in der Porzellanfabrik seines Onkels August Haas in Horní Slavkov (deutsch Schlaggenwald) in Westböhmen. Im Jahre 1867 übernahm Czjzek gemeinsam mit seinem Vetter Georg Haas von Hasenfels die von Johann Georg Paulus gegründete erste Porzellanmanufaktur Böhmens in Schlaggenwald, die nachmalige Firma Haas und Lippert, bis 2011 die Firma Haas & Czjzek. Unter ihrer Leitung erlangte die Porzellanherstellung in Schlaggenwald europaweite Bedeutung. Johann Baptist Czjzek kaufte die Güter Aich im Bezirk Karlsbad in Westböhmen und Smidar im Bezirk Neu Bydzov und erhielt 1899 nach dem Erwerb des Großgrundbesitzes in Smidar den erbländisch-österreichischen Adelstand mit dem Prädikat Edler von Smidaich.
Zusammen mit den Erben des Industriellen und Waggonfabrikanten Ignaz Schustala der Ältere war er Mitbegründer der "Staudinger Waggonfabrik" in Mähren, aus welcher sich später die Tatra-Werke entwickelten. Er kaufte die Weberei und Spinnerei Fritsch & Co. mit sechs Betrieben in Haindorf in Nordböhmen und Brünn und beteiligte sich an Firmen in
Ungarn. Er war Gründungsmitglied des Wiener Bankvereins. Nach Ende des Ersten Weltkrieges und dem Zerfall der Monarchie Österreich-Ungarn erlitt er in Böhmen, Mähren und Ungarn schwere Verluste.
Johann Baptist Czjzek von Smidaich gehörte zu den Wegbereitern der Marktwirtschaft.
Familie: Sein Großneffe ist der österreichische Musiker und Musikpädagoge Anton Czjzek (* 1936).
Prager Tagblatt vom 8.2.1925, Seite 6:
Hans Szjzek-Smidaich †. Am 6. Feber, 11 Uhr
vormittags ist in Wien der Großindustrielle und
Großgrundbesitzer, Herr Hans Szjzek-Smidaich,
nach längerem Leiden im Alter von 84 Jahren
gestorben. Der Verblichene, einer Alt-Wiener
Familie entstammend, hat im industriellen Leben
eine hervorragende Rolle gespielt und außerdem
über ausgedehnten Grundbesitz in Böhmen und
Niederösterreich verfügt. Frühzeitig trat Herr
Hans Szjzek-Smidaich in die damalige Porzellanfabrik
August Haas in Schlaggenwald ein und
wurde Gesellschafter seines ihm vor 10 Jahren im
Tode vorangegangenen Cousins Herrn Georg
Haas-Hasenfels. Unter der Firma Haas & Szjzek
in Schlaggenwald und Chodau nahmen viele Porzellanfabriken
einen bedeutenden Anfschwung und
der Umsicht sowie der rastlosen Tätigkeit des Verstorbenen
ist es mit zu danken, daß dieses Unternehmen
zu einem der ersten der heimischen Porzellanindustrie
wurde. Hans Szjzek-Smidaich war
Präsident des Wiener Exportvereines, für den er
eine Reise durch alle Weltteile machte, er war
Vizepräsident des Wiener Bankvereines, Verwaltungsrat
der Staudinger und
Györer Waggonsabriken
usw. und Ehrenmitglied zahlreicher Vereine.
Ein Mann von liebenswürdigen Wesen und lauterem Charakter. dem zielbewußte Arbeit
über alles ging, erfreute er sich in allen Kreisen der Bevölkerung
der besonderen Wertschätzung und Verehrung.
Weiters im Grab bestattet:
Viktor Riedl-Riedenstein, * 09.10.1916, † 17.11.2005, Bestattungsdatum: 03.12.2005
Anna von Breymann-Schwertenberg, geb. Gräfin Triangi, † 02.05.1911, Bestattungsdatum: 14.09.1911
Mathilde von Czjzek-Smidaich, geb. von Breymann-Schwertenberg, Schwiegermutter von Viktor von Riedl-Riedenstein, * 25.01.1858, † 28.12.1911 in Wien, Bestattungsdatum: 30.12.1911, zuletzt wohnhaft 1., Kolowratring 12.
Viktor von Riedl-Riedenstein, Bestattungsdatum: 24.10.1913
Dr. Victor Riedl von Riedenstein, Fabriksbesitzer in Prag ??, * 27.12.1872, † 04.05.1949, Bestattungsdatum: 09.05.1949
Felix von Czjzek-Smidaich (Czyzek), * 11.12.1879, † 08.11.1950, Bestattungsdatum: 13.11.1950
Alice Riedl-Riedenstein, * 12.01.1882, † 09.10.1975, Bestattungsdatum: 16.10.1975
Katharina Anna Wiesmüller (Wissmüller, Wißmüller), "Catharina", geb. Hell, (Ehefrau von Sebastian Wiesmüller), Bandfabrikantens-Witwe, Neubau Nr. 296, * 24.09.1795, † 23.06.1849.
Die Grabstelle befindet sich am
Hietzinger Friedhof (Gruppe: 19, Nummer: 158).
Quelle: Text:
Wikipedia und www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Wiener Zeitung vom 1.7.1849, Seite 7, Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 29.12.1911, Seite 44, Prager Tagblatt vom 8.2.1925, Seite 6.