Person - Julius Mannaberg
Mannaberg Julius, * 9. Mai 1860 Pest, † 17. August 1941 Wien 1, Rathausplatz (damals Adolf-Hitler-Platz) 8 (
Döblinger Friedhof), Internist.
Nach dem Studium an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1884) arbeitete Mannaberg zunächst beim Dermatologen
Moritz Kaposi im Allgemeinen Krankenhaus Wien,
trat aber 1887 in die von Hermann Nothnagel geleitete I. Medizinische Universitätsklinik ein und konnte sich bei diesem 1895 habilitieren (tit. Prof. 1902).
1898-1930 wirkte Mannaberg als Vorstand der Inneren Abteilung der Wiener Allgemeinen Poliklinik (1917-1930 auch Direktor der Krankenanstalt).
Mannabergs erster Arbeitsschwerpunkt war die Bakteriologie. Als Ursache von akuten Nierenentzündungen beschrieb er bereits Streptokokken im Harn.
Seine diesbezüglichen Ergebnisse wurden erst drei Jahrzehnte später durch die Häufung dieser Krankheit während des Ersten Weltkriegs bestätigt.
Sein zweites fruchtbares Forschungsgebiet betraf die Malaria,
die er 1890-1892 in den Sommermonaten im Südosten der Monarchie (unterstützt durch das Oppolzer-Reisestipendium) studieren konnte;
Frucht dieser Arbeit waren die Monographie „Malaria Parasiten" (1893) und sein Beitrag „Die Malaria-Krankheiten" in Nothnagels
„Handbuch der Speciellen Pathologie und Therapie innerer Krankheiten" (Band 2, 1899).
Hier kam Mannaberg der Aufdeckung des Übertragungsmodus dieser parasitären Erkrankung (1897 Ronald Ross) beinahe auf die Spur.
Weitere Forschungsarbeiten betrafen erneut die Erkrankungen der Niere („Medizinische Klinik der Krankheiten der Niere und des Nierenbeckens",
in: Handbuch der Urologie, Band 2, 1905); er grenzte 1907 das Krankheitsbild der „Stenonephrie" ab
(kolikartige Schmerzen ohne nachweisbare Steinbildung) und beschrieb unter anderem die Akzentuierung des zweiten Pulmonaltons
bei abdominellen Erkrankungen („Mannaberg-Symptom“) für die sich Mannaberg besonders interessierte.
Durch seine umsichtige Leitung und dank der Unterstützung von Pauline Fürstin Metternich-Sándor konnte Mannaberg die Poliklinik
während und nach dem Ersten Weltkrieg vor dem Zusammenbruch bewahren und als taugliches Spital erhalten.
Die Grabstelle befindet sich am
Döblinger Friedhof.
Die Mannaberggasse im
Wien-Donaustadt wurde 1961 nach ihm benannt.
Quelle: Text:
geschichtewiki.wien.gv.at, Bilder: gemeinfrei und www.nikles.net.