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Die Bundeshauptstadt

Person - Stephan Koch

Koch Stephan, Instrumentenbauer (I): * 12.4.1772 Veszprém/Ungarn, † 16.12.1828 Schottenfeld Nr. 346 (Wien VII). Koch ist erstmals am 6.11.1799 in Wien nachweisbar, als zwischen ihm und seiner Ehefrau Antonia ein Ehevertrag errichtet wurde. Möglicherweise hatte er bei J. Baur gelernt, unter dessen Wohnadresse K. bis 1818 seine Werkstätte hatte. Bereits 1805 bezeichnete ihn J. N. Fuchs als innovativen Wiener Holzblasinstrumentenmacher; ab 1809 ist er in den Wiener Adressenverzeichnissen zu finden. Das Bürger- und Meisterrecht erlangte er 1815. K. hatte fünf Kinder. Er verstarb in seinem Haus am Schottenfeld am 16.12.1828 an „Verhärtung der Baucheingeweide“ (Wiener Zeitung vom 23.12.1828, Seite 4). Aus der Verlassenschaftsabhandlung ist ersichtlich, dass K.s Vermögen im Wesentlichen aus der Hälfte des Hauses Schottenfeld Nr. 346 „Zum goldenen Wagen“ (Zieglergasse 59) bestand. Sie wurde auf 3.200 fl. geschätzt. Allerdings war das Haus mit einem Darlehen in Höhe von 2.000 fl. belastet. Neben persönlichen Gegenständen und Kleidung sind in der Schätzung „2 Drehbänk und Werkzeug“ erwähnt. Die Witwe war Universalerbin, die 5 Kinder erhielten einen Pflichtanteil in Höhe von 558 fl. K.s Söhne führten die Werkstätte weiter.

Seine Instrumente sind mit dem Doppeladler und „S:KOCH / WIEN“ bezeichnet. Er fertigte alle Arten von Holzblasinstrumenten, wobei sich seine Bekanntheit v. a. auf Verbesserungen im Bau von Querflöten (Flöten) und Oboen begründet. Koch entwickelte ein Flötenmodell mit einer Tiefenerweiterung bis h, in einigen Fällen sogar bis g. Dies geschah in Zusammenarbeit mit dem Flötisten G. Bayr, der in seiner 1823 erschienenen Practischen Flöten-Schule das Instrument, das auch Panaulon genannt wurde, beschreibt. Es besaß unter der dis-Klappe sieben weitere Klappen. Um bei diesem überlangen Instrument eine bessere Gewichtsbalance zu erreichen, wurde die Flöte auch mit U-förmig geknicktem Fußstück gefertigt.

Weiters arbeitete Koch mit dem renommierten Oboisten J. Sellner zusammen. Das dabei entstandene Oboenmodell war vermutlich das fortschrittlichste seiner Zeit und besaß über die schon bisher üblichen neun Klappen hinaus zusätzliche Drücker für B, F und Dis. Es reichte in der Tiefe bis h und besaß zur Intonationsverbesserung am oberen Ende einen Stimmzug. In den folgenden Jahrzehnten erfuhr dieses Oboenmodell einige Detailverbesserungen, es blieb im Prinzip jedoch unverändert und bildete die Grundlage für die nach wie vor (2017) im österreichischen Raum bevorzugte „Wiener Oboe“. Seine Söhne:

Franz Xaver: * 9.12.1800 Schottenfeld, † 28.2.1859 Wien. Es ist anzunehmen, dass er bei seinem Vater gelernt hat. 1822 reichte er um eine Drechslerbefugnis ein und 1828 übernahm er die väterliche Werkstätte. Den Bürgereid leistete er am 24.12.1829. K. war im Haus des Vaters am Schottenfeld tätig, das ihm auch gehörte. Anlässlich einer Gewerbeausstellung 1845 erhielt der noch immer unter dem Namen des Vaters firmierende Betrieb eine Bronzemedaille verliehen. Franz Koch verstarb ledig an Lungenlähmung (Wiener Zeitung vom 4.3.1859, Seite 11).

Stephan (II): * 2.6.1809 Schottenfeld, † 7.6.1837 Schottenfeld. Über ihn ist wenig bekannt, er starb als lediger Drechsler und Blasinstrumentenmacher. Er starb laut Wiener Zeitung vom 13.6.1837, Seite 4, an Nervenfieber.

Friedrich: * 19.8.1818 Neubau (Wien VII), † 5.10.1873 Wien. Über ihn ist nur bekannt, dass er ebenfalls Drechsler und Holzblasinstrumentenmacher war. Er dürfte in der Werkstätte seiner Brüder gearbeitet haben und scheint nur 1871–73 als selbständig arbeitender Handwerker auf. Zuletzt wohnhaft 5., Grüngasse 25. Er verstarb, laut Wiener Zeitung vom 9.10.1873, Seite 16, an Lungentuberkulose,

Friedrichs Sohn Stephan (III): * 1844 (Ort?), † nach 1878 (Ort?). Ist bis 1878 als Drechsler und (Holz-) Blasinstrumentenmacher in Wien nachweisbar.

Quelle: Text: Rudolf Hopfner/Christian Fastl, Art. "Koch, Familie", in: www.musiklexikon.ac.at, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits. Ergänzt um die Infos aus der Wiener Zeitung. Bilder: Wiener Zeitung vom 23.12.1828, Seite 4 und Wiener Zeitung vom 4.3.1859, Seite 11, Wiener Zeitung vom 13.6.1837, Seite 4, Wiener Zeitung vom 9.10.1873, Seite 16.



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