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Die Bundeshauptstadt

Person - Viktor Welhartizki

Viktor Welhartizki, Dipl. Ing., Maler und Komponist, * 17. Feber 1892, † 30. Jänner 1982.

Dipl. Ing. Viktor Welhartizki war Mitglied des Wiener Künstlerbundes „Segantini" (1921-1938), welcher von Hanns Diehl (geboren am 13. März 1877 in Pirmasens; gestorben am 22. Dezember 1946 in Wien) gegründet wurde. Der Künstlerbund war einer traditionellen Auffassung von Malerei verpflichtet und orientierte sich an dem österreichisch-schweizerischen Maler Giovanni Segantini.

Malerische Werke (unvollständig):
Mirakel
Motiv aus den Steineralpen
Rast (Figur eines wegmüden Mannes)
Abendstimmung
Aus dem Ybbsfeld

Musikalische Werke (unvollständig):
Präludium
Märchen
Romantische Fahrt
Adagio
Liebesglück

Vertonte Gedichte (lt. Liste "Lebensernte" von Karl Wilfinger, Wien, Copyright 1950 by Karl Berghold Wien III, Vitanova):
Das Bild im Stein
In den rohen Marmorstein
Träumt des Künstlers Geist hinein
Himmelsschön und wundermild
Seines Wesens Ebenbild.

Und nun löst der Hammerschlag,
Scharfen Meißels Müh' und Plag'
Sacht heraus das hehre Bild,
Das noch grober Stein umhüllt.

So der Mensch in sich auch trägt
Gottes Bild, doch ist's verdeckt
Von des Welttums rauher Art,
Von Begierden, roh und hart.

Liebewillens Meißel lös
Alles los, was grob und bös!
Dulde Schicksals Hammerschlag,
Daß das Edle käm' zu Tag!

Jubelnd wirst du dann erseh'n,
Gottes Bild aus dir ersteh'n,
Herrlich löst sich's, leuchtend los.
Segensspendend, schön und groß.

Der Tropfen im Meer
Es breite sich in unermeßlich Weiten
Das blaue Meer in regungsloser Ruh'.
Und Meer und Himmel ineinandergleiten
Und trägt mir ewigkeitsgedanken zu. -
............
............

Das interessante Blatt vom 17.6.1926, Seite 7 (Ausschnittsweise): Viktor Welhartizki ist ein Rätsel; in seiner Künstlerseele spiegelt sich die Welt oft recht phantastisch. Daneben zeigt er erdwurzelndes, echtes Können. Sein „Mirakel" ist eine Zeit- und Materialverschwendung, trotz technisch feiner Ausführung. Kraftvoll hingegen ist sein „Motiv aus den Steineralpen"; auch die „Rast", die Figur eines wegmüden Mannes, sowie „Abendstimmung" und „Aus dem Ybbsfeld" dokumentieren reifes Schaffen.

Wiener Allgemeine Zeitung vom 26.6.1926, Seite 8: Künstlerbund „Segantini" (im Gebäude des äußeren Burgtors). Gegen siebzig farbenfrohe Bilder, fast durchwegs Landschaften oder Stilleben, fast durchwegs fleißige und gewissenhafte Arbeiten. Desiderius Fangh „Emmersdorf", in guten leichten Aquarelltönen), Lore Scheid (vor allein das klare „Stanserjoch"), Franz Erler (mit fernen Segantini-Anklängen in einen Alpenbildern) und Viktor Welhartizki behält man in der Erinnerung. Aber fast alle ihre Arbeiten wirken bloß als „fleißig und gewissen­haft"; also als Arbeiten ohne Genialität. Aus dem Mittelmaßrahmen, der so die ganze Ausstellung umspannt, ragen kaum mehr alz drei Schöpfungen. Merkwürdigerweise sind alle drei, die ich meine, Porträts: Ein Studienkopf von Ernst Weidt, braun, mit großer Ruhe geschaffen, und zwei Aquarelle von Prof. Ferdinand Froning. Diese letzteren freilich verdienen besondere Rühmung. Denn, ist das Porträt in Aquarellfarben an sich schon ungewöhnlich, undankbar und schwierig, verblüffen die beiden Bildnisse — eines zeigt einen Herrn, das andere eine Dame — durch die außerordentlich feine plastische Wirkung, die mit dem ungewöhnlichen Material erzielt werden konnte. Man bekommt Lust, von Ferdinand Froning mehr zu sehen — in einer ebenbürtigen Umgebung.

Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) vom 24.6.1938, Seite 12: (Kompositionsabend V. Welhartizki. Den unablässigen Bemühungen der Wiener akademischen Mozartgemeinde, aufstrebenden Talenten den Weg in die Oeffentlichkeit zu ermöglichen, verdanken wir die Bekanntschaft mit Viktor Welhartizki, dessen musikalischem Schaffen ein eigener Abend im Figarosaal gewidmet war. Von den fünf Klavierstücken (Präludium; Märchen; Romantische Fahrt; Adagio; Liebesglück) gefielen die beiden ersten und das letzte am besten. Sie lassen bereits den träumerischen Romantiker erkennen, dem es in erster Linie auf die Melodie ankommt, der er sich beseligt hingibt. Als reiner Lyriker, unbeschwert von jeder Problematik, vermeidet er allzu starke dramatische Akzente. Am deutlichsten kommt diese Einstellung in dem Klaviersextett („Den deutschen Frauen gewidmet") zum Ausdruck. Das Adagio stellt eine Phantasie für Klavier mit Streichquintettbegleitung dar. Auffällig die häufige Verwendung von Unisonogängen. Das Andante ist ein Zwiegespräch zwischen einer Sologeige und dem Klavier in Romanzenform. Den Schluß bildet das Maestoso (unter Zuziehung einer dritten Violine), dessen feierliche, vom Komponisten stammende Worte sich in eindringlicher Mahnung an die deutsche Frau und Mutter wenden. Elsa Schkerl bewährte sich wieder als vortreffliche Sängerin des schwierigen Partes, Frieda Valenzi als ausgezeichnete Solistin und Begleiterin am Flügel. Die Solovioline ließ manchen Wunsch offen. Der Komponist und alle Mitwirkenden wurden mit reichem Beifall bedankt.

Illustrierte Kronen Zeitung vom 30.6.1938, Seite 11: (Kompositionsabend.) Als Komponist einer Reihe von Klavierstücken und eines groß ange­legten kammermusikalischen Werkes, stellte sich Viktor Welhartizki im Figaro-Kammersaal vor. Welhartizki verfügt zweifellos über ur­sprüngliches Musikempfinden, das allerdings bei tieferem Wissen um die Geheimnisse der Satztechnik mehr Ausdrucksmöglichkeit fände. Die, gerade bei kammermusikalischen Werken uner­läßliche Vielfalt der Stimmführung, das kontrapunktische Verarbeiten der Motive, ist eben an die Gesetze der Theorie gebunden. Wilhartizki ist eine so starke Begabung, daß dieser Hinweis vor­gebracht werden muß. Um die Aufführung der Werke bemühten sich erstklassige Kunstkräfte. Frieda Balenzi, die junge, hochtalentierie Pianistin, erfreute durch perlende Technik, die kultiviert singende E. [Elsa] Schkerl wird den Kreis ihrer Aufgaben bald erweitern können.

Weiters im Grab bestattet:
Friedrich Berthold von Goeben (Göben), Major des Versorgungsstandes des Militärinvalidenhauses in Wien, † 20.02.1912, Bestattungsdatum: 22.02.1912
Erna Welhartizki, * 31.03.1911, † 24.03.1995, Bestattungsdatum: 06.04.1995
Viktor Josef Maria Welhartizki, * 10.01.1935, † 22.03.2019, Bestattungsdatum: 09.04.2019

Die Grabstelle befindet sich am Hietzinger Friedhof (Gruppe: 43, Nummer: 32).

Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Das interessante Blatt vom 17.6.1926, Seite 7, Wiener Allgemeine Zeitung vom 26.6.1926, Seite 8, Illustrierte Kronen Zeitung vom 30.6.1938, Seite 11.



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