01. Bezirk - Ballhausplatz
Der Ballhausplatz ist ein historischer Platz im 1. Wiener Gemeindebezirk
Innere Stadt.
Er liegt zwischen dem Volksgarten, dem
Bundeskanzleramt,
der
Hofburg und dem
Heldenplatz.
Das Wort Ballhausplatz ist eine Metonymie für die österreichische Bundesregierung und das Amt des Bundeskanzlers,
vergleichbar mit der Bedeutung von Downing Street im Vereinigten Königreich.
Jahrhunderte lang war Ballhausplatz auch ein Synonym für das Österreichische Außenministerium, das 286 Jahre dort residierte.
Name: Der Name rührt von verschiedenen Ballhäusern her, die von 1741 bis 1903 hier standen.
Bereits 1521 hatte der spätere Kaiser Ferdinand I. das Ballspiel in Wien eingeführt,
und zwar eine Vorform des heutigen Badminton, das sich bald unter Aristokraten großer Beliebtheit erfreute.
Zuvor befanden sich an diesem Ort unter anderem die Bäckerei des
Minoritenklosters, das Haus des Provinzials sowie ein kaiserlicher Meiereihof.
Heutige Funktion: Heute ist der Ballhausplatz das politische Machtzentrum Österreichs,
da sich hier Einrichtungen wie das
Bundeskanzleramt und
die
Bundespräsidentschaftskanzlei, befinden.
Das Gebäude des Bundeskanzleramtes wurde von 1717 bis 1719 von Johann Lukas von Hildebrandt als „Geheime Hofkanzlei“ erbaut
und diente bis 1918 als k.u.k. Außenministerium.
Auf Grund der politischen Bedeutung ist der Ballhausplatz heute ein bevorzugter Treff- und Mittelpunkt
für politische Bewegungen wie Demonstrationen, Kundgebungen und Proteste.
Markante Ereignisse auf diesem Platz waren die triumphale Rückkehr von Karl Schranz nach seinem Ausschluss von den Olympischen Winterspielen 1972 in Sapporo,
der gemeinsam mit Bundeskanzler Bruno Kreisky auf dem Balkon des Bundeskanzleramts erschien und von Tausenden Fans begeistert begrüßt wurde,
die massiven Proteste gegen die Angelobung der Schwarz-blauen Koalition am 4. Februar 2000, die dazu führten,
dass sich die neue Regierung durch einen
unterirdischen Gang zur Angelobung in die Hofburg begeben musste.
Im Oktober 2014 wurde das
Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz bzw. Deserteursdenkmal von Olaf Nicolai durch Bundespräsident
Heinz Fischer in einer feierlichen Zeremonie offiziell enthüllt,
nachdem sich zahlreiche Vertreter der österreichischen Zivilgesellschaft durch Reden bzw. ihre Anwesenheit
für die vollständige Rehabilitierung aller NS-Deserteure ausgesprochen hatten.
Quelle: Text:
Wikipedia, Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei.