Das Café Mozart befindet sich im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt am Albertinaplatz. An diesem Ort wurde bereits 1794 - drei Jahre nach W. A. Mozarts Tod - ein Kaffeehaus eröffnet. Seit 1929 heißt das Kaffeehaus nun Café Mozart.
Am heutigen Standort des Café Mozart befand sich
Jahrhunderte lang das Bürgerspitalzinshaus - ein zwischen
Lobkowitzplatz, Kärntnerstraße und Gluckgasse gelegener
Gebäudekomplex – der auf ein 1305 von Rudolf III.
gestiftetes Nonnenkloster und Spital zurückgeht. 1783 bis
1790 erfolgte der Umbau des Bürgerspitals in ein gewaltiges
Zinshaus (10 Höfe, 20 Stiegen, 220 Wohnungen, zahlreiche
Geschäfte). Die prominentesten Mieter waren Ferdinand
Raimunds Vater, Franz Grillparzer und Johann Emanuel
Schikaneder (Librettist der Zauberflöte).
Apropos Zauberflöte: 3 Jahre nach Mozarts Tod eröffnete ein
gewisser Georg Pöhlein im Bürgerspitalzinshaus ein Café.
Dieses wurde 1825 von Simon Corra übernommen, der hier den
ersten klassischen Schanigarten Wiens mit Tischen, Stühlen
und Kübelpflanzen errichtete. 1840 erfolgte eine
Neuübernahme: Das Kaffeehaus trug von da an den Namen des
neuen Besitzers - nämlich Café Katzmayer - und war ein
Treffpunkt für Journalisten, Schauspieler und Literaten. Im
Zuge der Stadterneuerung wurde das Bürgerspitalzinshaus
zwischen 1873 und 1883 abgebrochen (1882: Abbruch des
Kaffeehauses), auf seinem Areal entstanden eine Reihe neuer
Häuser sowie die Tegetthoffstraße, die Führich- und
Maysedergasse. In dem neu errichteten Haus Ecke
Maysedergasse und Albertinaplatz eröffnete in Nachfolge des
„Katzmayer” wieder ein Lokal, das 1929 den Namen Café Mozart
erhielt. In diesem Jahr wurde es von der Familie Hornik
übernommen, die es bis 1985 führte. Danach erwarb eine
japanische Kaufhauskette das Café Mozart. 1994 übernahm
schließlich die Familie Querfeld das Kaffeehaus, renovierte
es und hauchte ihm wieder den traditionsreichen Geist ein,
der für ein echtes Wiener Café typisch ist. Für gediegene
Kaffeehauskultur sorgt die Geschäftsführerin Andrea Winkler
(geborene Querfeld).
Wie sehr das Café Mozart mit der Geschichte Wiens verknüpft
ist, zeigt auch die Tatsache, dass es in dem legendären Film
„Der dritte Mann” (Hauptdarsteller: Joseph Cotton und Orson
Welles, Regie: Carol Reed) eine Rolle spielte. Für dieses
1948 gedrehte Stück Filmgeschichte schrieb der britische
Schriftsteller Graham Greene das Drehbuch. Er wohnte 1947 in
Wien im Hotel Sacher und liebte es, seinen Kaffee im Café
Mozart zu genießen. Diese Vorliebe schlug sich auch im
Drehbuch nieder, in der er eine Szene im Schanigarten des
Café Mozart spielen ließ. Aber nicht nur Graham Greene,
sondern auch Anton Karas, der die weltberühmte Titelmusik
für den „Dritten Mann” schrieb, war vom „Mozart” so angetan,
dass er einen „Café Mozart Walzer” komponierte.
Weblink: www.cafe-mozart.at
Quelle: Text: www.cafe-mozart.at (Presseinfo), Bilder: Zyance unter der Lizenz CC BY-SA 2.5 und ÖNB, Sammlung USIS. Inventarnummer: US 124.
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Günter Nikles
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