Am 15. September 1997 wurde zu seinen Ehren der Platz neben dem Wiener Burgtheater in Josef Meinrad-Platz feierlich durch die Stadt Wien umbenannt.
Josef Meinrad war das vierte und jüngste Kind des
Straßenbahnfahrers Franz Moučka und seiner zweiten Ehefrau
Katharina. Nach dem Besuch der Volksschule 1919 bis 1924
erhielt er einen Freiplatz im Redemptoristen-Gymnasium
Katzelsdorf bei Wiener Neustadt.
Meinrad wollte zuerst Priester werden, verließ aber 1929 das
Internat und machte dann eine kaufmännische Lehre in einer
Lackfabrik. Zugleich nahm er Unterricht an der
Schauspielschule Kestranek am Getreidemarkt und wurde
schließlich Schauspieler.
1930 trat er bei den Hans-Sachs-Festspielen in Korneuburg
erstmals öffentlich auf, wobei er sich bereits Josef Meinrad
nannte. Trotz weiterer kleiner Theaterrollen legte er 1932
die kaufmännischen Lehrprüfungen ab und blieb bis 1935
Büropraktikant. Ab 1936 trat er vermehrt auf Kleinbühnen auf
und bestand am 15. Mai 1937 vor dem Ring der
österreichischen Bühnenkünstler die Schauspielprüfung. Nach
Gastspielen an verschiedenen Wiener Bühnen erhielt er im
Herbst 1939 ein Engagement am Theater Die Komödie. Nach
einem kurzen Zwischenspiel am Burgtheater war Josef Meinrad
von Dezember 1940 bis September 1944 am Deutschen Theater in
Metz, das als „Fronttheater“ galt, bei der Truppenbetreuung
tätig.
Am 22. Oktober 1945 stand er in Wien schon wieder auf der
Bühne. Im Juli 1947 war er der „Gute Gesell“ bei den
Salzburger Festspielen, und im Oktober desselben Jahres
wurde er beim Burgtheater engagiert. Er gehörte dem Ensemble
bis zu seinem 65. Geburtstag 1978 an. Von 1947 bis 1983 trat
er am Burgtheater in 195 Bühnenrollen vor das Publikum.
Berühmt wurde Josef Meinrad durch seine Darstellung von
Nestroy- und Raimund-Charakteren. Fast alljährlich war er
auch bei den Salzburger und Bregenzer Festspielen vertreten,
darüber hinaus lieferte er zahlreiche Gastspiele an anderen
Bühnen. Seinen wohl größten Bühnenerfolg feierte er als Don
Quichotte in dem Musical Der Mann von La Mancha von Dale
Wasserman, das am 4. Januar 1968 am Theater an der Wien die
deutsche Erstaufführung erlebte. Meinrad trug seit 1959 den
Iffland-Ring (welchen er an Bruno Ganz weitergab).
Josef Meinrads Rollen in Filmen und im Fernsehen fielen im
Vergleich zu seiner Berühmtheit als Theaterschauspieler eher
bescheiden aus. Bekannt wurde er einem größeren Publikum vor
allem durch die drei Sissi-Filme mit Romy Schneider, in
denen er Oberst Böckel, den Adjutanten der Kaiserin,
spielte. Seine Stimme, in der sich typisch Wienerisches
Kolorit mit herzenswarmem Enthusiasmus mischte (anders in
der Wirkung, aber ähnlich stark wie bei Oskar Werner) macht
ihn bis heute unverwechselbar. Viele kennen diese Stimme
auch als die der bärtigen Erzählerfigur aus der
70er-Jahre-Comicserie Es war einmal… der Mensch, die bis
heute Generationen von Kindern in Erinnerung ist.
Am 12. Dezember 1983 gab Josef Meinrad in Hugo von
Hofmannsthals Der Schwierige seine Abschiedsvorstellung. Im
April 1987 trat er in der Bürgersaalkirche in München mit
dem Monolog-Stück Ich schweige nicht als Pater Rupert Mayer
das letzte Mal vor die Öffentlichkeit. Josef Meinrad, der
seit dem 11. April 1950 mit der Französin Germaine Renée
Clement verheiratet war, erlag am 18. Februar 1996 einem
Krebsleiden. Er wurde auf dem Friedhof von Großgmain
(Bundesland Salzburg, Österreich) beerdigt. Seine Ehefrau
Germaine verstarb im August 2006 und wurde neben ihm
beigesetzt.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net
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