Das Kaiserliche Zeughaus, auch „Unteres Arsenal“ oder
„Kaiserliches Unter-Zeughaus und Gießhaus“ genannt, diente
unter anderem dem Gießen großer Geschütze.
Es lag topografisch „unten“, nahe dem Wienfluss, im Gegensatz zum bürgerlichen Zeughaus am Hof.
Das Zeughaus befand sich im 1. Wiener Gemeindebezirk
Innere Stadt an der Seilerstätte,
heute etwa zwischen den Orientierungsnummern 7 und 13
zwischen der Weihburggssse und der inzwischen verlängerten
Johannesgasse, direkt an der Stadtmauer, an dere Stelle
heute etwa die Schellinggasse verläuft (O-Nr. 2-8). 1771
erhielt das Gebäude die Konskriptionsnummer 984 und 1821 die
Nummer 958. In einem der beiden heutigen Häuserblöcke
befindet sich das Ronacher,
bei dessen Umbau in den Jahren 2006 und 2007 Überreste des
Kellergewölbes des Zeughauses gefunden wurden.
1677 wurde das Zeughaus unter dem Hofkriegsratspräsidenten
Graf Raimondo Montecuccoli neu errichtet. Fürst Mansfeld
ließ 1696 das Zeughaus um die Kapelle „Zu den Heiligen 3
Königen“ erweitern. 1714 bis 1723 wurde das Kaiserliche
Zeughaus nach Plänen des kaiserlichen
Fortifikationsbaumeisters Donato Felice d'Allio neu erbaut.
Feldzeugmeister Joseph Colloredo-Mels und Wallsee ließ das
Bauwerk 1805 erweitern.
Im Gegensatz zum „oberen Arsenal" in der Renngasse diente das „untere“ Zeughaus nicht als Depot, sondern wurde als Werkstätte für Ausbesserungsarbeiten sowie als Erzeugungsstätte für Waffen, vorwiegend große Geschütze, genutzt. Später diente das Gebäude als Kaserne. 1869 wurde es Gebäude abgetragen und die Himmelpfortgasse in Richtung Wienfluss verlängert. Auf seiner Grundfläche entstanden die Zinshäuser Seilerstätte 7, 9 und 11, Weihburggasse 26 sowie Himmelpfortgasse 20.
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