Das Palais Kinsky, auch als Palais Daun-Kinsky bekannt, befindet sich an der Freyung 4 in der Inneren Stadt an der Abzweigung der Herrengasse. Es ist eines der bedeutendsten hochbarocken Palais Wiens.
Geschichte: Das Palais wurde von 1713 bis 1719 von Johann Lucas von Hildebrandt für Feldmarschall Wirich Philipp Graf Daun erbaut, − in der Zeit nach Beseitigung der Bedrohung durch das Osmanische Reich, als Vienna gloriosa entstand. 1764 erwarb es Graf Khevenhüller. 1784 kam es an Rosa Gräfin von Kinsky. Eine Zeit lang war es Stützpunkt der Stadtguardia, eines Vorläufers der Polizei. Nach 1945 war im Palais ein Offiziersklub der britischen Besatzungsmacht untergebracht. Heute ist das Palais im Besitz von Karl Wlaschek; im 2. Hof des Hauses befindet sich das Wlaschek-Mausoleum. Laut Wiener Gemeindegesetz dürfen Grabstätten auf eigenem Grund ab einer Fläche von 2000m² errichtet werden. Das nützte Wlaschek, um im Palais Kinsky ein Mausoleum für seine Familie in Auftrag zu geben. Hier ruhen nun nicht nur seine Eltern, sondern auch seine vierte Ehefrau, die im Jahre 2003 verstarb.
Gestaltung: Die bemerkenswerte Fassade mit ihrem
an römischen Vorbildern orientierten Portal war mit ihren
dekorativen Elementen bis weit ins 19. Jahrhundert hinein in
Wien stilbildend.
Ebenso bemerkenswert ist die Innenausstattung mit dem
Stiegenhaus (Entwurf wahrscheinlich von Antonio Beduzzi) und
den Deckenfresken in der Beletage. Diese stammen von Carlo
Carlone − mit Quadraturmalerei von Marcantonio Chiarini −
und stellen die Apotheose des Grafen Daun dar. Die Stiege
erschließt hier in zwei übereinanderliegenden, von je einem
Zwischenpodest unterbrochenen Läufen zwei Hauptgeschosse,
die an der Fassade durch eine Kolossalordnung von acht
Pilastern zusammengefasst sind. Das letzte Geschoss wird im
Inneren des Stiegenhauses durch einen umlaufenden Balkon
markiert, der für das Deckenfresko eine Art Rahmung bildet
und die illusionäre Perspektive des Bildes darüber noch
schwebender und unwirklicher erscheinen lässt.
Die Skulpturen im Inneren wie wahrscheinlich auch die
Figuren am Außenportal stammen von Joseph Kracker. Die
Seitentrakte wurden im 19. Jahrhundert mehrmals umgebaut,
die Ausstattung stammt unter anderem von Rudolf Weyr.
Die Steinmetzmeister Hans Georg Haresleben und Simon
Sasslaber aus Kaisersteinbruch schufen aus Kaiserstein unter
anderem das Haupttor, die Stufen der Prunkstiege, Tür- und
Fenstersteine und Sockelplatten.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Thomas Ledl unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 at, Zyance unter der Lizenz CC BY-SA 2.5 und gemeinfrei.
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Günter Nikles
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