Die Johannes-Nepomuk-Kapelle, auch als Schanzelkapelle bezeichnet, an der Oberen Donaustraße im Wilhelm-Kienzl-Park in Wien wurde dem Priester und Märtyrer Johannes Nepomuk geweiht und steht unter Denkmalschutz. Die hier befindliche Statue des Heiligen ist eine der zahlreichen Johannes-Nepomuk-Darstellungen in Wien.
Geschichte: Die Geschichte der Johannes-Nepomuk-Kapelle im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt ist geprägt von mehrmaligen Neubauten an verschiedenen Standorten. Die Bezeichnung Schanzelkapelle leitet sich vom ersten Standort, dem Schanzel – einen ehemaligen Gemüsemarkt – ab.
1729 (?) bis 1741: Der Zeitpunkt der Errichtung der ältesten Johannes-Nepomuk-Kapelle ist nicht überliefert. Es wird allerdings für möglich gehalten, dass dies 1729 nach Plänen von Johann Lucas von Hildebrandt geschah. 1741 wurde die am Schanzel am rechten Ufer des Donaukanals aus Holz errichtete Kapelle aus Angst vor dem Einmarsch französischer und bayrischer Truppen in Österreich geschleift.
1744–1884: 1744 wurde durch das Mautamt am
gleichen Standort eine neue, auch außen mit Statuen
versehene Kapelle errichtet. Die Erträge der der
Schanzelkapelle gewidmeten Stiftungen reichten jedoch nicht
aus, das Bauwerk zu erhalten. Um die 1831 durch einen
Eisstoß verursachten Schäden zu beheben, musste die Stadt
Wien finanziell aushelfen. Spätere Erhaltungsarbeiten
konnten meist nur durch Sammlungen finanziert werden.
Die Johannes-Nepomuk-Kapelle stand der Errichtung der
Stephaniebrücke im Weg, so dass die Kapelle auf Kosten der
Stadt abgebrochen und am linken Ufer des Donaukanals in der
Oberen Donaustraße in früherer Form neu aufgebaut wurde. Die
Arbeiten wurden unter der Leitung von Oberingenieur Karl
Thalhammer und Ingenieur-Assistent Josef Kohl am 29. Juli
1884 begonnen und am 22. April 1886 abgeschlossen. Die
Arbeiten an der Innengestaltung wurden am 4. Mai des
gleichen Jahres beendet.
1886–1908: Die feierliche Weihe der
Johannes-Nepomuk-Kapelle fand am 13. Mai 1886 statt. Da die
Schanzelkapelle und das ab 1908 zu erbauende Schützenhaus
der Kaiserbadschleuse architektonisch nicht vereinbar waren,
wurde eine Verlegung der Kapelle um etwa 130 Meter
flussaufwärts beschlossen. Ein Gemeinderatsbeschluss stimmte
am 10. Dezember 1907 einem Abkommen zwischen der Kommission
für Verkehrsanlagen in Wien und der Stadt Wien zu, wonach
die Kommission sich an den Kosten beteiligen wollte.
Ein Beschluss des Stadtrates am 17. Juni 1908 genehmigte den
neuen Standplatz der Johannes-Nepomuk-Kapelle sowie die
vorgesehenen Kosten. Die Abbrucharbeiten an der
Schanzelkapelle wurden am 17. August 1908 begonnen.
1908–heute: Der Wiederaufbau am neuen Standort
unter der Leitung von Josef Pürzl, der vom Architekten
Gustav Schwager unterstützt wurde, begann am 29. August und
wurde Mitte November des gleichen Jahres beendet. Beim
Neubau fanden zahlreiche Bauteile der bisherigen Kapelle wie
das schmiedeeiserne Gitter, Postamente, Säulen, Balken,
Figuren, die Glocke, der Altar und die Betstühle neuerlich
verwendet. Das Deckengemälde im Barockstil wurde von
Friedrich Paul Weise angefertigt. Am 29. November 1909 wurde
die Johannes-Nepomuk-Kapelle durch Weihbischof Godfried
Marschall geweiht.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kapelle beschädigt.
Unter Mithilfe von Sponsoren konnten diese Schäden jedoch
behoben werden. Zwischen 1986 und 1987 wurde die
Johannes-Nepomuk-Kapelle von der Gemeinde Wien renoviert.
Die Johannes-Nepomuk-Kapelle gehört zur Pfarre Sankt Leopold
mit der Leopoldskirche. Die technische Betreuung des
Bauwerks wurde von der MA 34 - Bau- und Gebäudemanagement
übernommen.
Beschreibung: Die Johannes-Nepomuk-Kapelle in
ihrer heutigen Form ist ein freistehender kleiner Zentralbau
mit beinahe quadratischem Grundriss. Das Dach wurde als
Flachkuppel mit einer Laterne ausgeführt.
Über dem Sockel befinden sich an jeder Seite in großen
Rundbogen Fenster, die von Pilastern flankiert werden.
Oberhalb der Fensteröffnungen sind Dreieckgiebel. In den
Ecknischen der Schanzelkapelle wurden Figuren der heiligen
Wenzel, Karl Borromäus, Augustinus und Leopold aufgestellt.
Die Statue Johannes Nepomuks aus dem ersten Viertel des 18.
Jahrhunderts steht auf einem Sockel. Davor befindet sich
eine Volutenmensa aus dem zweiten Viertel des 18.
Jahrhunderts.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net
Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.
Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria
Email:
office@nikles.net
Website:
www.nikles.net
(c) 2024 www.nikles.net