Kirche St. Josef
Nach Wien wurde der Karmeliterorden im Jahre 1360 durch
Herzog Rudolf den Stifter berufen. Die Karmeliter erbauten
1386 auf dem Platz Am Hof Kloster und Kirche. Der
Ordensblüte folgt jedoch zur Zeit der Reformation ein
völliger Niedergang. Schließlich wurden Kirche und Kloster
den Jesuiten übergeben.
Erst durch das Wirken des großen Ordensgenerals P. Dominicus
a Jesu Maria, der auf die Schlacht am Weißen Berg großen
Einfluss nahm (1620), berief Kaiser Ferdinand II. die
Karmeliter wieder nach Wien. Er übergab ihnen 1623 zur
Gründung von Kirche und Kloster einen Platz im Unteren Werd
entlang der Schlagbrücken. Hier entstand bis 1639 das
Kloster und die heutige Pfarrkirche St. Josef. In ihr wurde
damals P. Dominicus beigesetzt. Seit 1903 ruhen seine
Gebeine in der Karmeliterkirche in
Döbling.
Bei der Türkenbelagerung ging das Kloster in Flammen auf und
die Kirche wurde schwer beschädigt. Nach glücklicher
Überwindung der Gefahr stellte man 1723 eine
Dreifaltigkeitssäule auf dem Platz vor der Kirche auf. 1783
erhob Kaiser Josef II. in Verfolgung des Josefinischen
Staatsgedankens, dem auch die Kirchenreform dienen sollte,
die Karmeliterkirche zur Pfarrkirche.
Die neue Pfarre übernahm einen Teil der alten Leopoldstadt
zur Seelsorge, es kam jedoch in den folgenden Jahren zu
Veränderungen des Pfarrgebietes. Es wurde mit St. Leopold
und St. Johann Nepomuk geteilt.
Schwere Bedrängnisse traten im 19. Jahrhundert ein, zunächst
zur Zeit der napoleonischen Kriege 1805 und 1809. Eisstoß
und Überschwemmungen der Donau richteten im März 1830
schweren Schaden an; auch die Pfarrkirche St. Josef wurde
teilweise überflutet. 1831/32 kam es zu einer
Choleraepidemie, welcher 63 Pfarrangehörige zum Opfer
fielen. Die Anzahl der Priester und Brüder ging in diesen
Jahren so stark zurück, dass der Wiener Konvent 1840 nach
Linz überstellt und ein Teil des Klostergebäudes als
Altersheim für Frauen eingerichtet wurde, betreut von
Barmherzigen Schwestern aus Zams in Tirol.
Auch während der Kämpfe im Revolutionsjahr 1848 wurde die
Kirche schwer beschädigt und 1871 bei einer Überschwemmung
in Mitleidenschaft gezogen. 1901 übersiedelten die
verbliebenen Karmeliter nach Döbling.
Das alte Klostergebäude wurde der Gemeinde Wien übergeben
und 1910 demoliert, jedoch entstand gleichzeitig - an den
Chor der Kirche anschließend - das heutige Pfarrhaus. Bei
dieser Gelegenheit wurde die ehemalige Hauskapelle an die
Taborstraße verlegt. 1924 hielt der damalige Bundeskanzler
Prälat Dr. Ignaz Seipel zur 300-Jahr Feier der Kirche eine
Festrede.
Im 2. Weltkrieg erlitten Turm und Kirche bei den
Bombenangriffen schweren Schaden, der 1961 ganz behoben
werden konnte. Am 7.12.1961 nahm Kardinal Dr. Franz König
die Wiedereröffnung der Kirche vor.
Weblink:
https://www.st-leopold.at
Quelle: Text siehe Weblink, Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei, © Bwag/Wikimedia und www.nikles.net.
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Günter Nikles
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