Das Stuwerviertel ist ein Stadtteil des 2. Wiener Gemeindebezirks Leopoldstadt.
Geographie: Das Stuwerviertel befindet sich zwischen dem Praterstern und der Donau und hat die Form eines Dreiecks. Es wird im Süden von der Ausstellungsstraße und dem dahinter liegenden Prater, nordwestlich von der Lassallestraße und im Nordosten von der Donau umgrenzt.
Geschichte: Ursprünglich war ein Teil des heutigen
Stuwerviertels aufgrund seiner Lage an der damals noch
unregulierten Donau Augebiet.
1776 eröffnete Joseph II. den
Wiener Prater als Vergnügungspark für die
Öffentlichkeit, der in weiterer Folge zur Entwicklung des
Viertels beitrug. Seinen Namen erhielt das Stuwerviertel von
Johann Georg Stuwer, der in dieser Gegend ab 1774 populäre
Kunstfeuerwerke veranstaltete. 1876 wurde von seinem Urenkel
Anton Stuwer das letzte Stuwersche Feuerwerk abgebrannt.
Während der Weltausstellung 1873 führte die
Weltausstellungs-Bahn der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn durch
das noch unverbaute Gelände zum Weltausstellungsbahnhof.
Nach der 1875 fertig gestellten
Donauregulierung
begann die Erschließung des Geländes, die ersten Häuser
entstanden in den 1880er Jahren entlang der
Ausstellungsstraße. Anfang des 20. Jahrhunderts war bereits
ein großer Teil des Stuwerviertels bebaut, viele dieser
Gründerzeithäuser bestehen noch heute.
Der nordöstliche Teil des Stuwerviertels (damals:
Feuerwerksmais) war Ende des 19. Jahrhunderts als neuer
Stadtteil „Donaustadt“ projektiert. Da der Name von der
Bevölkerung offenbar nicht benutzt wurde und sich
stattdessen andere Grätzlnamen bildeten, wurde er 1954 für
den neuen 22. Bezirk verwendet.
Gegenwart: Bedingt durch die Nachbarschaft mit
Europas größtem Vergnügungspark entstand vor etwa 100 Jahren
eine Rotlichtszene, die sich inzwischen zu einer der größten
Wiens entwickelt hat. Es gibt diverse Zimmervermietungen
(Stundenhotels) für Straßenmädchen, Bars, Bordelle und
Sexshops. Das Stuwerviertel wird im öffentlichen Bewusstsein
daher vor allem mit Fragen nach Sicherheit und Ordnung in
Verbindung gebracht. Die Szene ist dennoch nicht mit der
Hamburger Reeperbahn oder dem Amsterdamer Tivoli
vergleichbar, da die Prostitution in diesem Bereich verboten
ist (Sperrbezirk).
Siehe auch Grätzelzentrum Max-Winter-Platz.
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Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei.
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