Das Vivarium war ein Schau-Aquarium, das anlässlich der
Wiener Weltausstellung 1873 im
Wiener Prater erbaut wurde. 1903 wurde es unter dem
Zoologen Hans Leo Przibram in eine experimentelle
Biologische Versuchsanstalt umgewandelt, in der auch der
Biologe Paul Kammerer und Alma Mahler-Werfel tätig waren.
Die Biologische Versuchsanstalt war eine der
bemerkenswertesten wissenschaftlichen Einrichtungen
Österreichs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mehr
als dreißig Jahre lang entstanden dort innovative
wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der
experimentellen Biologie.
Das Neo-Renaissance-Gebäude im
Wiener Prater am Anfang der Hauptallee, offiziell als
Praterbude Nr. 1 bezeichnet, wurde nach Plänen des
Architekten A. Brehm als Schauaquarium zur Wiener
Weltausstellung 1873 gebaut. Ab 1878 wurde ein Terrarium für
Reptilien und andere Landtiere hinzugefügt und auch Affen
und Krokodile gezeigt.
1888 wurde das Aquarium zu einem Tiergarten erweitert und in
Vivarium umbenannt. Es bildete Teil eines kleinen
zoologischen Gartens, der im Prater bestand, Leiter wurde
der Zoologe Friedrich Knauer. Vor und hinter dem Gebäude
lagen insgesamt 16 Meerwasserbecken, gefüllt mit dem Wasser
der Adria. Im Inneren des Gebäudes befanden sich
Süßwasser-Aquarien. Grottenolme aus der bekannten
Adelsberger Grotte (sie wurden später Versuchstiere der
neuen Nutzer) zählten zu den Attraktionen des Hauses. Doch
schon in den 1880er Jahren ließ das Publikumsinteresse nach,
und die hohen Erhaltungskosten erzwangen die Schließung.
In der Folge versuchten mehrere Unternehmen das ausgedehnte
Gebäude zu nutzen. Zunächst zog die große Hagenbecksche
Reptilienschau mit Schlangen, Krokodilen und Schildkröten
ein. Schließlich kam es zu einem betrieblichen
Zusammenschluss mit dem nahe gelegenen Tiergarten am
Schüttel, der im Stil der damals modischen Exotik Menschen
und Tiere zur Schau stellte: Eskimos mit ihren Rentieren und
Polarhunden, Singhalesen mit Elefanten, Aschanti mit
verschiedenen afrikanischen Tieren. Im Vivarium hingegen
zeigte man seltene kleine Tiere: Schleichkatzen, Beuteltiere
und Affen. Doch das große Publikum blieb auch diesmal aus.
Wieder sollte die Hagenbecksche Tierschau als
Publikumsmagnet den Bankrott verhindern: Im Hof des Vivarium
wurde eine Polarlandschaft aufgebaut und mit Seelöwen,
Pinguinen und, als besondere Sehenswürdigkeit, mit einem
jungen Walross bevölkert. In Käfigen wurden Eisbären zur
Schau gestellt. Doch der kommerzielle Betreiber, der
Tiergarten am Schüttel, konnte sich gegen die Konkurrenz des
bei freiem Eintritt zugänglichen Tiergartens Schönbrunn
nicht behaupten und musste Konkurs anmelden.
Das Gebäude musste nach Konkurs der Tiergartengesellschaft 1902 verkauft werden.
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Wikipedia aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder: gemeinfrei und Clemens Mosch unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.
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