Die Pfarrkirche St. Othmar unter den Weißgerbern ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße im Bezirksteil Weißgerber am Kolonitzplatz 1. Sie ist dem Hl. Othmar geweiht.
Geschichte: Die Pfarrkirche St. Othmar unter den
Weißgerbern wurde nach Plänen des Wiener Dombaumeisters
Friedrich von Schmidt errichtet. Nach achtjähriger Bauzeit
wurde sie am 24. August 1873 geweiht und mit 1. Jänner 1874
zur Pfarrkirche erhoben. Zu dieser Zeit war Kardinal Othmar
von Rauscher Erzbischof von Wien, weshalb sein Wappen im
Turmraum des Haupttores zu sehen ist.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche durch einen
Bombentreffer schwer beschädigt, wobei auch alle Fenster
zerstört wurden. Eine Granatenhülle steckt bis heute in der
Turmflanke. Erst 1960 waren schließlich alle Schäden
behoben.
Mitte der 1980er Jahre wurden die Taufkapelle neu gestaltet,
die Versöhnungkapelle mit der Reliquie des hl. Othmar
eingerichtet sowie die Auferstehungskapelle im
Sakristeitrakt erbaut. Im Sommer 1993 wurde zudem der
Altarbereich einer Neugestaltung unterzogen.
Architektur und Ausstattung: Die neugotische
Kirche weist eine Länge von 52m, eine Höhe des Innenraums
von 20 und eine Breite von 8,70m auf. Zur Breite kommen noch
die beiden Seitenschiffe, die je 4,70m messen. Der Turm ist
mit 80m der fünfthöchste Kirchturm Wiens. Bemerkenswert ist
nicht nur sein sechseckiger Grundriss und die Tatsache, dass
er mit seinen drei Portalen dem eigentlichen Hauptportal der
Kirche vorgelagert ist, sondern auch der an seiner Spitze
angebrachte Halbmond. Das Tympanon über dem Hauptportal
zeigt die hl. Maria, vor der zwei Engel knien. Über dem
mittleren Portal des Turmes ist eine Christusfigur zu sehen,
links eine des hl. Petrus und rechts eine des hl. Paulus.
Der steinerne, gotisch gestaltete Hochaltar trägt in der
Mitte über dem Tabernakel ein kleines Kreuz, daneben
befinden sich von links nach rechts die von Franz Melnitzky
geschaffenen Statuen der Heiligen Severin, Josef, Othmar und
Leopold. Die Ölgemälde im Presbyterium zeigen die
Verherrlichung der hl. Margarete - von Anton Maulpertsch
oder seinen Schülern 1767 angefertigt - und die hl. Familie,
gemalt von Julio Giavani im Jahr 1860.
Der Seitenaltar am linken Ende des Querschiffs zeigt eine
Kreuzigungsgruppe, der rechte ist wiederum eine Darstellung
der Krönung Marias. Die beiden steinernen Statuen im linken
Querschiff wurden 1946 und 1947 von Adolf Wagner geschaffen,
der selbst Pfarrangehöriger von St. Othmar war. Von Erwin
Grienauer stammen die Herz Jesu- und die Margaretenstatue
der beiden Seitenaltäre, sowie steinernen Statuen des hl.
Antonius und des hl. Judas Thaddäus aus dem Jahr 1944 im
rechten Querschiff. An den Vierungspfeilern befinden sich
Statuen der vier Evangelisten. Die hölzerne Kanzel trägt in
Forms eines Reliefs die Darstellung Christi als guten
Hirten.
Der Kreuzweg stammt von Rudolf Holzinger, dem letzten
Vertreter der Nazarenerschule, der 1943 auch den Hintergrund
der Seitenaltäre schuf. Die Statuen des hl. Antonius und des
hl. Josef sind Arbeiten von Ferdinand Stufflesser aus St.
Ulrich im Grödnertal aus dem Jahr 1899. Dieser hatte bereits
1893 das Missionskreuz geschaffen. Vom Bildhauer Franz
Barwig stammt die so genannte Goldene Mutter Gottes in der
Kapelle hinten im linken Seitenschiff. Im rechten
Seitenschiff liegt dieser Kapelle gegenüber die Taufkapelle.
Die Orgel der Pfarrkirche St. Othmar unter den Weißgerbern
weist einen mit reichen gotischen Schnitzerein verzierten
Prospekt auf und verfügt über 35 Register auf 3 Manualen und
Pedal. An der Brüstung der Orgelempore befindet sich zudem
eine Statue der hl. Cäcilia, die ebenfalls von Franz
Melnitzky geschaffen wurde.
Trivia: Ab 1968 scharte Erwin Ortner in der Pfarre
St. Othmar einen kleinen Kreis Altersgenossen um sich, aus
dem später der Jugendchor, 1968 der Kammerchor St. Othmar
und 1972 schließlich der Arnold Schoenberg Chor wurde.
Direkt beim Eingang zur Kirche befindet sich der Brunnen am Kolonitzplatz (Ida-Bohatta-Park).
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net.
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Günter Nikles
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