Das Theater in der Josefstadt im 8. Wiener Gemeindebezirk, Josefstadt, ist das älteste bestehende Theater Wiens. Es wird mit Zuschüssen der öffentlichen Hand von einem privaten Rechtsträger geführt.
Geschichte: Das Theater wurde 1788
gegründet und ist damit das älteste noch bespielte Theater
in Wien. Es gehört neben dem Theater in der Leopoldstadt und
dem Theater auf der Wieden zu den Wiener Vorstadttheatern.
Umgangssprachlich wird es auch nur als Die Josefstadt
bezeichnet. (Die Vorstadt wurde 1850 nach Wien
eingemeindet.)
Die Geschichte des Theaters ist mit großen Namen verbunden:
Ludwig van Beethoven und Richard Wagner dirigierten hier,
Johann Nestroy und Ferdinand Raimund waren „der Josefstadt“
als Schauspieler und Dichter des Alt-Wiener Volkstheaters
verbunden, Johann Strauß (Vater) spielte in den
Sträußelsälen des Hauses auf.
1814 gab Ferdinand Raimund am Theater in der Josefstadt sein
Wien-Debüt als Franz Moor in Friedrich Schillers Drama Die
Räuber.
1822 wurde nach Abriss und komplettem Neubau des zu klein
gewordenen Theaters durch Joseph Kornhäusel das Haus mit der
Ouvertüre Die Weihe des Hauses, komponiert und dirigiert von
Ludwig van Beethoven, wieder eröffnet.
1829 debütierte Johann Nestroy als Schauspieler und
Bühnenautor mit Die Verbannung aus dem Zauberreich oder
Dreißig Jahre aus dem Leben eines Lumpen.
Am 13. Jänner 1834 wurde die romantische Oper Das Nachtlager
in Granada von Conradin Kreutzer uraufgeführt, der 1833−1840
Kapellmeister des Theaters war.
Am 20. Februar 1834 wurde Ferdinand Raimunds Stück Der
Verschwender (mit Bühnenmusik von Conradin Kreutzer) mit dem
Dichter in der Rolle des Valentin uraufgeführt. Kreutzers
„romantische Zauberoper“ Melusina nach einem Libretto von
Franz Grillparzer (uraufgeführt 1833 in Berlin) wurde 1835
in der „Josefstadt“ zum ersten Mal in Wien gespielt.
Am 14. Jänner 1847 wurden von Ludwig Döhlinger im Theater
zum ersten Mal in Wien bewegliche Bilder mit Hilfe der sog.
Laterna magica vorgeführt, einer Erfindung des Tiroler
Mathematikers und Naturforschers Simon Stampfer.
Von ca. 1840 bis 1860 traten die berühmten Tänzerinnen Fanny Elßler und Pepita de Oliva, eine Spanierin, im Theater auf.
Am 17. Dezember 1907 wurde die Operette Die Försterchristl
von Georg Jarno, Bruder des damaligen Theaterdirektors Josef
Jarno, mit dessen Ehefrau Johanna Niese in der Hauptrolle
glanzvoll uraufgeführt.
Die deutschsprachige Erstaufführung von Ferenc Molnárs
Vorstadtlegende Liliom mit Josef Jarno in der Titelrolle am
28. Februar 1913 war die Grundlage zum Welterfolg des heute
immer wieder gespielten Stückes.
1923 erwarb Max Reinhardt das Theater in der Josefstadt und
ließ es von Carl Witzmann nach seinen Bedürfnissen
adaptieren. Die Eröffnung des Hauses in der Direktion
Reinhardt fand am 1. April 1924 statt. Reinhardt war
treibende Kraft bei den Salzburger Festspielen und leitete
gleichzeitig ein Theater in Berlin. Er setzte daher in der
„Josefstadt“ bald Direktoren ein. Nach Hitlers Machtantritt
in Deutschland 1933 konzentrierte er sich zwei Jahre auf
seine Aktivitäten in Österreich, bereitete aber ab 1935
seine 1937 effektuierte Übersiedlung in die USA vor.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Wiener Theater im August
1944 gesperrt. Im April 1945 legte die sowjetische
Besatzungsmacht großen Wert darauf, Wiens Kulturleben so
rasch wie möglich wieder in Gang zu bringen; Kulturstadtrat
Viktor Matejka trug wesentlich dazu bei, dass vier Wiener
Bühnen am 1. Mai 1945 ihren Betrieb wieder aufnehmen
konnten, eine davon das Theater in der Josefstadt. Hier
wurde das Stück Der Hofrat Geiger von Martin Costa
wiederaufgenommen, erstmals unter Anführung des richtigen
Autors, der in der NS-Zeit Berufsverbot hatte.
In den Jahren 1948 und 1949 wurden in einem eigens
eingerichteten Filmstudio zwei Spielfilme hergestellt. So
inszenierte Rudolf Steinboeck 1948 „Das andere Leben“ und
1949 „Liebe Freundin“. In beiden Filmen waren aktuelle Stars
des Theaters wie etwa Vilma Degischer zu sehen.
1949 wurden die Kammerspiele als Boulevardbühne des Theaters
eröffnet.
In den 50er und 60er Jahren beteiligte sich das Theater (mit
anderen namhaften Wiener Theatern) am sogenannten
Brecht-Boykott.
1990 bis Ende 2000 wurde als zweite Nebenbühne das Rabenhof Theater verwendet.
Weblink: www.josefstadt.org
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Gryffindor unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und Österreichisches Bürgerblatt für Verstand, Herz und gute Laune, Seite 4.
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Günter Nikles
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