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Die Bundeshauptstadt

10. Bezirk - Markuslöwe im Hauptbahnhof

Der Markuslöwe vom alten Wiener Südbahnhof wurde während des Neubaus des Südbahnhofes im Zentrum von Laxenburg aufgestellt. Er befand sich in der unteren Kassenhalle. Am 29. September 2014 wurde der Markuslöwe beim Haupteingang des Bahnhofs in restauriertem Zustand wieder aufgestellt; aus Erhaltungsgründen im Inneren der Halle.

Geschichte: Im Jahre 1869 wurden die Bauarbeiten am Gebäude des Südbahnhofs abgeschlossen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Der Bahnhof war kein reiner Zweckbau geworden, sondern ein prunkvolles Aushängeschild der Kaiserstadt, mit weitläufigen, stuckverzierten Hallen, prachtvollen Stiegenaufgängen und großzügiger künstlerischer Ausgestaltung. Auf den Dachkanten standen damals acht geflügelte Löwen aus Sandstein, geformt nach dem venezianischen Vorbild. Der Architekt des Südbahnhofs, Wilhelm Flattich, entwarf die Figuren, der Bildhauer Franz Melnitzky führte sie aus. Die Anspielung war klar: Der Anspruch Österreichs auf Venedig sollte gerade auf jenem Bahnhof, dessen Strecke nach Süden führte, dokumentiert werden, auch wenn zu diesem Zeitpunkt die Lagunenstadt für die Habsburger bereits verloren war.

Seit dem "Wiener Kongress" war Venedig Teil des österreichischen "Lombardo-venetianischen Königreiches" gewesen. Der Einigungsprozess war im Zeitalter der nationalistischen Bewegungen des 19. Jahrhunderts jedoch nicht mehr aufzuhalten. Bereits 1848 war die unabhängige "Repubblica di San Marco" unter Daniele Manin ausgerufen worden, Österreich konnte Venedig im Jahr darauf noch einmal zurückerobern. Auch nach dem "Sardinisch-französischen Krieg" gegen Österreich, 1859, blieb Venedig unter der Herrschaft der Habsburger. 1866 musste die Stadt jedoch endgültig abgetreten werden, Südtirol und Istrien blieben damals noch bei Österreich.

Im Zweiten Weltkrieg wurden der Süd- und der Ostbahnhof zerstört, ebenso sechs der acht "Markuslöwen". Der Neubau der nun zusammengelegten Bahnhöfe war erst 1960 abgeschlossen. Als Reminiszenz an die Zeiten, da sich Österreich noch bis an die Adria erstreckte, wurde in der unteren Kassenhalle wieder einer der "Markuslöwen" aufgestellt, postiert auf einem Sockel und umgeben von einem schmiedeeisernen Gitter. Er vermittelt einen Hauch mediterraner Atmosphäre und weist so auf eines der attraktivsten Reiseziele der Südbahnstrecke hin: Venedig. Der zweite der unzerstört gebliebenen Markuslöwen steht in der Nähe des ehemaligen Kaiserbahnhofs in Laxenburg.

Inschrift auf dem Sockel: "Dieser Markuslöwe soll an den alten Südbahnhof erinnern, von dem er als Symbol der Verbindung Wien-Venedig stammt."

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net und Wikimedia Commons/KarlGruber unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.



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