Der Reismannhof ist eine städtische Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, erbaut 1924-25 nach Plänen von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger. Er befindet sich in Meidling, Am Fuchsenfeld 1-3, und wird von der Längenfeldgasse, der Malfattigasse, der Murlingengasse, der Rizygasse und der Rothkirchgasse umschlossen.
Baubeschreibung: Der Reismannhof steht in engem
Zusammenhang mit dem Fuchsenfeldhof, der sich auf der
anderen Seite der Längenfeldgasse befindet. Nachdem 1921-24
diese Wohnhausanlage errichtet worden war, setzten die
gleichen Architekten den Bau fort, der heute als Reismannhof
einen selbstständigen Baukörper bildet.
Die Anlage umfasst 604 Wohnungen, verschiedene
Geschäftslokale und ein Kindertagesheim. Markant sind
mehrere turmartige Gebäudeteile, der zentrale davon besitzt
Rundbögen. Davor gibt es einen Hauptplatz, zu dem eine
geschwungene Straße von der Längenfeldgasse her führt.
Glatte Fassaden wechseln mit expressiven Bauabschnitten.
Beim Kindertagesheim befinden sich zwei Plastiken, die
musizierende Kinder darstellen.
Geschichte: Während der bürgerkriegsartigen
Ereignisse des Februar 1934 bildeten die vom
Republikanischen Schutzbund besetzten Höfe des Reismannhofes
und des Fuchsenfeldhofes ein Zentrum des Kampfes gegen den
Austrofaschismus. Am 13. Februar unternahmen die
Schutzbündler aus beiden Höfen einen Entlastungsangriff auf
den von Regierungstruppen besetzten Reumannhof, mussten aber
vor der Übermacht zurückweichen. Am 14. Februar eroberte das
Bundesheer den nördlichen Teil des Reismannhofes und am 15.
Februar die gesamte Anlage.
Siehe auch Denkmal für die Opfer des 12. Februar 1934
(Schittra Karl, wohnhaft am Reismannhof) am Meidlinger Friedhof.
Am 10. Oktober 1948 wurde durch Bürgermeister Theodor Körner
eine Gedenktafel zur Erinnerung an acht bei einem
Bombenangriff am 11. Oktober 1944 und weitere vier bei einem
Bombenangriff am 13. Februar 1945 getötete Bewohner
enthüllt.
1949 wurde die hier besprochene Wohnhausanlage vom
Fuchsenfeldhof abgetrennt und nach Edmund Reismann, einem
sozialdemokratischen Kommunalpolitiker, benannt. Am
Zentralgebäude befindet sich eine aus diesem Anlass am 11.
September 1949 von Theodor Körner enthüllte Gedenktafel für
Reismann, der 1942 im Konzentrationslager Auschwitz umkam.
Seit dem 1. August 2004 steht der Reismannhof unter
Denkmalschutz.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Thomas Ledl unter verschiedenen Lizenzen und Buchhändler, gemeinfrei (siehe jeweiliges Bild).
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Günter Nikles
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