13. Bezirk - Römische Ruine
Die Römische Ruine befindet sich im Schönbrunner Schlosspark
beim
Schloss Schönbrunn im 13. Wiener Gemeindebezirk
Hietzing.
Die von Hohenberg entworfene und
1778 errichtete künstliche Römische Ruine orientiert sich an
Piranesis Darstellungen der Ruine des römischen
Vespasian-und-Titustempels. Sie hieß zunächst Ruine von
Karthago. Bei der Restaurierung, die 2003 abgeschlossen war,
wurde anhand eines zeitgenössischen Aquarells und auf den
Steinen verbliebener Farbreste die ursprüngliche Färbelung
wieder aufgebracht.
Die Anlage besteht aus einem mächtigen Rundbogen und
seitlichen Mauerflügeln, die ein rechteckiges Bassin
umfassen und dabei den Eindruck eines versinkenden antiken
Palastes erwecken. Im Bassin befindet sich auf einer
künstlichen Insel eine von
Beyer geschaffene Figurengruppe
aus Sterzinger Marmor, welche die Flussgötter von Moldau und
Elbe darstellt.
Aus halber Höhe des Hanges im Hintergrund, exakt in der
Achse des Torbogens, überragt die Statue des die Mächte des
Bösen bekämpfenden Herkules das Ensemble. Geplant war, von
dort aus Wasserkaskaden, einer Sintflut gleich, auf Karthago
hinzuleiten, was jedoch nie umgesetzt wurde: Es mangelte an
Wasser und Geld. In der bestehenden grasbewachsenen Schneise
sind die dafür angelegten Terrassen jedoch noch erkennbar.
Künstliche Ruinen, die im Zuge der aufkommenden Romantik ab
Mitte des 18. Jahrhunderts sehr beliebt wurden,
symbolisieren ambivalent den Untergang einstiger Größe
ebenso wie den Bezug zur eigenen heroischen Vergangenheit
(indem sie deren vorgebliche Überreste verherrlichen). Dies
erklärt auch die Umdeutung des Gemäuers, das erst seit etwa
1800 "Römische Ruine" genannt wird und dadurch den Anspruch
der Habsburger ausdrückt, dieses Imperium fortzuführen.
Unweit davon ergänzt der kurz zuvor errichtete
Obeliskbrunnen das ikonographische Programm der
Gartengestaltung und vertieft denselben Anspruch.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net und gemeinfrei.